ZEW - CS Finanzmarkttest für die Schweiz: Zweite Umfrage untermauert positive Konjunkturaussichten für die zweite Jahreshälfte

Konjunkturindikator Schweiz

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat in Zusammenarbeit mit Credit Suisse (CS) zum zweiten Mal den Finanzmarkttest Schweiz durchgeführt. Die befragten Finanzmarktexperten haben für den Prognosezeitraum von sechs Monaten weiterhin eine optimistische Konjunktureinschätzung für die Schweiz.

Hinsichtlich der Inflationsrate wie auch der kurz- und langfristigen Zinsen haben sich die Erwartungen der Befragten gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Nach wie vor geht eine deutliche Mehrheit der Experten von einem Anstieg dieser Größen aus. Nach Ansicht der Analysten ist eine Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro wahrscheinlicher als eine Abwertung.

Angesichts der überaus guten Konjunkturdaten des ersten Halbjahres bewerten die befragten Finanzmarktexperten die aktuelle wirtschaftliche Situation sogar noch besser als im Vormonat. Der entsprechende Indikator stieg gegenüber der ersten Umfrage um 13,1 Punkte auf nunmehr 88,9 Punkte.

Auch hinsichtlich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung sind die Optimisten unter den Teilnehmern deutlich stärker vertreten als die Pessimisten. Der Anstieg des Erdölpreises infolge der Eskalation im Nahen Osten hat bis dato keinen erkennbaren Einfluss auf die Einschätzung der Analysten. Von einer weiteren konjunkturellen Verbesserung gehen 37,8 Prozent aus, während 48,9 Prozent keine Veränderung und 13,3 Prozent eine Verschlechterung erwarten. Der Saldo der positiven und negativen Einschätzungen für diesen Indikator liegt daher bei 24,5, was eine leichte Verbesserung um 1,9 Punkte gegenüber Juni darstellt.

Sehr wohl beeinflussen dürfte der hohe Ölpreis allerdings die Erwartungen bezüglich der Inflationsrate. Einen Anstieg erwarten hier 60 Prozent der Teilnehmer, einen Rückgang lediglich 4,4 Prozent (im Vormonat 4,8 Prozent). Der Saldo für diesen Indikator liegt derzeit bei 55,6, was einen leichten Rückgang um -2,5 Punkte gegenüber dem Vormonat bedeutet.

Deutlich positiver werden die Aussichten für die Aktienmärkte beurteilt. So gehen 77,3 Prozent (+15 Prozent) der Befragten davon aus, dass der SMI weiter ansteigen wird.

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und Gesamt.

Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

Detaillierte Ergebnisse enthält der "Financial Market Report Switzerland", der monatlich in Englisch erscheint.

Ansprechpartner

Prof. Dr. Michael Schröder (ZEW), Telefon: 0621/1235-140, E-Mail: schroeder@zew.de 

Thomas Herrmann (CS), Telefon: +41/44/333-5062, E-Mail: thomas.herrmann@credit-suisse.com