Dienstleister der Informationsgesellschaft - Nachfrage nach UMTS im Vergleich zu W-Lan eher zurückhaltend

Forschung

Nach dreijähriger Verzögerung nehmen die deutschen Mobilfunknetzbetreiber in diesem Jahr den Betrieb ihrer UMTS-Netze auf. Zum Zeitpunkt der Markteinführung rechnen die Netzbetreiber vor allem mit der Nachfrage von Geschäftskunden, die sich zum Beispiel auf Geschäftsreisen per Notebook ins Firmennetz einwählen möchten. Als größter Konkurrent dieser Technologie gelten zur Zeit lokale Funknetze (W-Lan), deren Verbreitung rasant zunimmt.

Diese Entwicklung bestätigt auch die vierteljährliche Umfrage von ZEW/Creditreform bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft. Nach ihren Absichten für das Jahr 2004 gefragt, berichten im Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft Unternehmen mit einem Umsatzanteil von zehn Prozent, dass sie vorhaben, UMTS einzusetzen. Der Umsatzanteil der Unternehmen, die angeben, W-Lan-Technologie nutzen zu wollen, liegt dagegen bei knapp 50 Prozent.

Dies ist Ergebnis einer Konjunkturumfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im März und April 2004 durchgeführt hat. An der Umfrage beteiligten sich rund 1.100 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Den höchsten Umsatzanteil erwirtschaften Unternehmen, die in 2004 UMTS einsetzen möchten, bei den Architekten (knapp 35 Prozent). Telekommunikationsdienstleister, die planen UMTS zu nutzen, erwirtschaften etwa 20 Prozent des Umsatzes in ihrer Branche. In der Unternehmensberatung beträgt der entsprechende Umsatzanteil etwa 17 Prozent. Für die restlichen Branchen des Wirtschaftszweigs hat diese Technologie in 2004 nur eine geringe Bedeutung. Die Nutzung von W-Lan stößt vor allem bei Unternehmen in der Forschung und Entwicklung, bei technischen Beratern und Planern sowie im IKT-Handel auf großes Interesse.

Ansprechpartner

Dr. Margit Vanberg, E-Mail: vanberg@zew.de