Die Steuerbelastung von Unternehmen in ausgewählten Regionen des erweiterten Alpenraumes - Ermittlung und vergleichende Analyse

Die Steuerbelastung von Unternehmen in ausgewählten Regionen des erweiterten Alpenraumes - Ermittlung und vergleichende Analyse

Auftraggeber/Zuwendungsgeber

BAK Basel Economics

Zeitraum: 01.06.2000 – 31.08.2001

Nach den von der BAK Konjunkturforschung Basel AG in den Jahren 1994 bis 2000 durchgeführten Unternehmensbefragungen im Rahmen des «International Benchmark Report» (IBR) nimmt die Unternehmensteuerbelastung aufgrund des globalisierungsbedingt intensivierten Standortwettbewerbs eine immer wichtigere Rolle ein. Um die subjektiven Einschätzungen der Steuerbelastung von Wirtschaftsstandorten durch objektive Informationen ergänzen zu können, hat die BAK im Frühjahr 2000 das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung mit einer vorerst auf elf Kantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft beschränkten Studie beauftragt, die Steuerbelastung von Unternehmen in diesen elf Kantonen mit derjenigen von Unternehmen aus Süddeutschland und Ostfrankreich sowie aus den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den USA (Kalifornien) auf der Basis des Rechtsstandes 2001 zu vergleichen und zu analysieren. Dazu wurden in einem ersten Schritt effektive Steuerbelastungen mit der von KING und FULLERTON entwickelten „Methode der effektiven Grenzsteuersätze“ für national tätige Unternehmen der jeweiligen Regionen und Standorte quantifiziert. In einem zweiten Schritt wurden zusätzlich effektive Steuerbelastungen bei grenzüberschreitender Geschäftstätigkeit deutscher Investoren in den verschiedenen Regionen der Schweiz berechnet. Anschließend war es dann in einem dritten Schritt möglich, die Attraktivität der verschiedenen Regionen des erweiterten Alpenraumes aus steuerlicher Sicht zu vergleichen und zu bewerten, indem die effektiven Steuerbelastungen als Indikatoren für die Belastung einer zusätzlichen Investition der jeweiligen Region analysiert wurden. Hierbei sollten insbesondere die Unterschiede der steuerlichen Faktoren (Steuerart, Steuersystem, Bemessungsgrundlage, Tarif) und ihr jeweiliger Einfluss auf die Steuerbelastung untersucht werden. Als Ergebnis der Studie kann festgehalten werden, dass die Steuerbelastung in den untersuchten Schweizer Kantonen sowohl im Vergleich mit den süddeutschen und ostfranzösischen Nachbarregionen als auch im Vergleich mit den drei anderen OECD-Ländern deutlich geringer ist. Die interregionalen Unterschiede bei den effektiven Grenzsteuersätzen lassen sich hauptsächlich auf zwei Ursachen zurückführen. Zum einen liegen die Steuersätze der Gewinnsteuern in der Schweiz deutlich niedriger als in Deutschland und in Frankreich. Zum anderen dominieren in der Schweiz und in Deutschland die ertragsabhängigen Steuern, während in Frankreich die ertragsunabhängigen Steuern einen hohen Einfluss auf die Gesamtsteuerbelastung ausüben. Auch im internationalen Vergleich steht die Schweiz sehr günstig da. Die effektiven Grenzsteuersätze der drei Vergleichsländer liegen ebenfalls über den Schweizer Werten. Deutschland schliesst zwar mit der Steuerreform zu den USA auf, nach wie vor werden Investitionen in den Niederlanden und Grossbritannien aber weniger hoch besteuert. Frankreich kann mit seiner Steuerreform die Steuerbelastung von Investitionen nicht auf das Niveau der anderen Länder reduzieren. Die Befürchtung, der steuerliche Standortvorteil der Schweiz gegenüber den Nachbarländern gehe durch die jüngsten Steuerreformen in Deutschland und Frankreich verloren, ist damit nicht begründet. Begleitet und finanziell getragen wurde die von der BAK in Auftrag gegebene Studie vom Eidgenössischen Finanzdepartement, dem Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg und den Finanzdirektionen der Kantone Zürich, Bern, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, St. Gallen, Zug und Schwyz. Die Studie wurde am «International Benchmark Forum» (IBF) vom 6./7. Juni 2001 in Basel den Auftraggebern, den Mitgliedern des «Internationalen Benchmark Club» (IBC) für Regionen in Europa und der Presse präsentiert und im August 2001 abgeschlossen.

Projektteam

Robert Schwager

Robert Schwager

Projektleitung
Research Associate

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Ulrich Schreiber

Ulrich Schreiber

Research Associate

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Auftraggeber/Zuwendungsgeber
BAK Basel Economics, Basel, CH
Kooperationspartner
Universität Mannheim, Mannheim, DE

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Research Associate
Prof. Dr. Robert Schwager
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