DIFI sinkt zum dritten Mal in Folge

Deutscher Immobilienfinanzierungsindex (DIFI). Mittelwert aus Lage- und Erwartungseinschätzung für die fünf Immobilienmarktsegmente (Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen, Hotel). Werte oberhalb der Nulllinie zeigen eine Verbesserung des Finanzierungsumfelds an, Werte unterhalb eine Verschlechterung.

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von ZEW Mannheim und JLL ist zum dritten Mal in Folge zurückgegangen. Der Index sinkt im dritten Quartal 2022 um sechs Punkte auf minus 50,5 Punkte. Damit wurde zumindest der rasante Stimmungsabfall im zweiten Quartal, als der Index um über 50 Punkte eingebrochen ist, deutlich abgebremst.

Sowohl die Einschätzungen der Expertinnen und Experten zur Finanzierungssituation der vergangenen sechs Monate, als auch der Ausblick für die Finanzierungssituation in den kommenden sechs Monaten haben sich im 3. Quartal 2022 verschlechtert. Der Situationsindikator verliert 6,3 Punkte und erreicht einen neuen Stand von minus 59,7 Punkten. Mit minus 41,2 Punkten wird der Finanzierungsausblick etwas weniger pessimistisch eingeschätzt als die Finanzierungssituation. Der entsprechende Indikator verliert gegenüber dem Vorquartal 5,7 Punkte.

Wohn- und Logistikimmobilien schneiden am besten ab

Im 3. Quartal 2022 verharren alle Situations- und Erwartungsindikatoren aller Nutzungsarten im negativen Bereich. Die Nutzungsarten Büro, Einzelhandel und Hotel werden insgesamt schlechter beurteilt als im Vorquartal, die Nutzungsart Wohnen insgesamt besser. Die Nutzungsart Logistik wird insgesamt nahezu unverändert eingeschätzt. Mit Werten für die entsprechenden DIFI-Subindikatoren, die als Mittelwert aus Lage- und Erwartungsindikatoren gebildet werden, von minus 36,6 bzw. minus 43,2 Punkten werden die Nutzungsarten Logistik bzw. Wohnen insgesamt am besten beurteilt. Mit minus 59,7 Punkten teilen sich die Nutzungsarten Büro und Hotel den letzten Platz.

Besonders schwach werden die momentanen Finanzierungsbedingungen am Büro- und Hotelsektor eingeschätzt. Hier rutscht der Teilindex auf einen Saldo von minus 76,9 (Büro) und minus 69,5 (Hotel) Punkten ab. Zuversichtlicher als im Vorquartal blicken die Marktteilnehmer dagegen auf Wohnimmobilien, wenngleich auch hier die Gesamteinschätzung mit minus 55,6 Punkten deutlich negativ ist. Am besten werden die Finanzierungschancen für Logistikimmobilien beurteilt (minus 42,4 Punkte). Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Ausblick auf die kommenden sechs Monate. Die befragten Finanzierungsexperten favorisieren hier die Sektoren Wohnen und Logistik, wobei insbesondere der Wohnungsmarkt deutlich positiver als im zweiten Quartal bewertet wird. Dennoch dürften vor allem Bestandshalter bei anstehenden Refinanzierungen infolge gestiegener Kreditzinsen Probleme bekommen.

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) bildet die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage (vergangene sechs Monate) und der Geschäftserwartungen (kommende sechs Monate) bezüglich der deutschen Immobilienfinanzierungsmärkte ab. Er wird quartalsweise ermittelt und berechnet sich als Mittelwert der Salden für die Immobilienmarktsegmente Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen und Hotel. Die Salden für die Segmente ergeben sich aus den prozentualen positiven und negativen Antworten der Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer auf die Frage nach der Lage und der Erwartung für den deutschen Immobilienfinanzierungsmarkt. Der DIFI wird in Kooperation von Jones Lang LaSalle (JLL) und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhoben und veröffentlicht. An der Umfrage vom 9. bis 20. Mai 2022 beteiligten sich 25 Expertinnen und Experten.

Weitere Informationen