ZEW-Wissenschaftler Dr. Peter Heindl zu hohen Strompreisen und sozialer Gerechtigkeit

Kommentar

Der Haushaltsstrompreis in Deutschland zählt mit 29,7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) mit zu den höchsten in ganz Europa, so die zuletzt veröffentlichten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Der Anteil von Steuern und Abgaben an diesem Preis liegt bei über 50 Prozent. Mit Blick auf den weiteren Anstieg der Strompreise in Deutschland und Europa erklärt Dr. Peter Heindl, Energiemarktexperte am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW): "Hohe Energiepreise belasten vor allem ärmere Haushalte."

"Eine Studie des ZEW, die in Kooperation mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt wurde, zeigt, dass hohe Energiepreise zu teils deutlichen Verteilungseffekten führen", sagt Heindl weiter. "Auch im Zusammenhang mit der Energiewende besteht diese Gefahr. Damit die Energie- und Klimapolitik in Deutschland langfristig tragfähig ist, muss deshalb in Zukunft stärker als bisher auf Kosteneffizienz und soziale Ausgewogenheit geachtet werden. Nur durch die faire Verteilung von Lasten kann Klimaschutz und Teilhabe am Wohlstand für alle gelingen."

Veröffentlichungen von Peter Heindl zu den Verteilungswirkungen der Energie- und Klimapolitik

Heindl, Peter, Rudolf Schüßler und Andreas Löschel (2014), "Ist die Energiewende sozial gerecht?", Wirtschaftsdienst 94 (7), 508-514.

Heindl, Peter und Andreas Löschel (2015), Social Implications of Green Growth Policies from the Perspective of Energy Sector Reform and its Impact on Households, ZEW Discussion Paper No. 15-012, Mannheim.

Ansprechpartner

Dr. Peter Heindl, Telefon 0621/1235-206, E-Mail heindl@zew.de