Realoptionen - eine sinnvolle Bewertungsmethode im Energiebereich?

Wissenschaftliches Symposium

Die Bewertung von Investitions- und Betriebsentscheidungen mit Realoptionen stellt ein modernes Instrument der Finanzökonomik in den Dienst der Betriebswirtschaft. Der Ansatz ist auch für die Energiewirtschaft eine interessante und relevante Neuerung gegenüber konventionellen Bewertungsmethoden, zum Beispiel bei Investitionen im Kraftwerksbau oder beim Betrieb von Energiespeichern. Im Kern geht es bei der Theorie der Realoptionen darum, bei irreversiblen ökonomischen Entscheidungen neben der Kostenstruktur und den erwarteten Einnahmen auch die Entwicklung relevanter Informationen und Alternativen zu berücksichtigen. Opportunitätskosten und zukünftige Handlungsoptionen gehen, anders als in der klassischen Investitionstheorie, in die Bewertung der Entscheidung mit ein. Die Realoptionstheorie macht nicht nur Aussagen über die Profitabilität von Investitionen, sondern auch über deren optimales Timing. Sie findet Anwendung überall dort, wo irreversible Entscheidungen unter Unsicherheit getroffen werden.

Großinvestitionen im Energiebereich sind fast immer irreversibel, und die Entwicklung von Nachfrage und Technologie ist unsicher, und so hat die Ökonomik Realoptionen in die Analyse der Energiewirtschaft eingeführt. Folgende Optionstypen sind von besonderer Bedeutung:

  • Spread-Option (z.B. Preisspread zwischen Elektrizität und Erdgas)
  • Switching Optionen (Variation von Outputs bzw. Inputs)
  • Option-to-postpone (Verzögerungsoption)

Was genau unterscheidet die Optionsbewertung von Investitionen gegenüber den konventionellen Bewertungsverfahren in der Praxis? Wie lassen sich die Werttreiber von Realoptionen identifizieren und quantifizieren? In wie weit stellt der Rückgriff auf Realoption-Methoden eine signifikante Verbesserung von Entscheidungen im Energiebereich dar? Wo liegen die Gefahren bei der Anwendung dieser Methoden? Wie sehen die Erfahrungen mit der Anwendung entsprechenden Bewertungsverfahren aus?

Diese und ähnliche Fragen werden diskutiert. Gleichzeitig wird auch ein Überblick zum gegenwärtigen Entwicklungsstand der Optionsbewertung gegeben.

Programm

  • Einführung
    Prof. Dr. Georg Erdmann, Vorstandsvorsitzender der GEE e.V.
    Dr. Andreas Löschel, Abteilungsleiter Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement, ZEW
  • Realoptionen in der Energiewirtschaft – eine Einführung mit Beispielen
    Dr. Tim Mennel, ZEW
    Ph.D. Sara Scatasta, ZEW
  • Fossile Kraftwerke als Call-Option auf den Spark Spread bzw. den Dark Spread
    Dr. Jörg Borchert, BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH
    Marc Hasenbeck, price[it] GbR
  • Valuing flexibility in gas and electricity markets – Examples for natural gas storages and power stations (in Deutsch und in Englisch)
    Dr. Michael Kraus, NERA Economic Consulting London
    Vakhtang Kvekvetsia, NERA Economic Consulting London
  • Optionsbewertung von dezentralen Stromerzeugungsanlagen (in Englisch)
    Afzal S. Siddiqui, University College London
  • Abschlussdiskussion

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Vera Pauli
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