Orphans at Risk in Sub-Saharan Africa: Evidence on Educational and Health Outcomes

ZEW Discussion Paper Nr. 11-008 // 2011
ZEW Discussion Paper Nr. 11-008 // 2011

Orphans at Risk in Sub-Saharan Africa: Evidence on Educational and Health Outcomes

Die hohen Sterblichkeitsraten junger Erwachsener in vielen subsaharischen Ländern Afrikas gehen mit besonders hohen und steigenden Anteilen an Waisenkindern einher. In dieser Arbeit untersuchen wir die Auswirkung des Verlusts eines Elternteils auf die Bildung und gesundheitliche Entwicklung der Kinder. Diese Untersuchung basiert auf vergleichbaren Querschnittsdaten für elf Länder des subsaharischen Afrikas. Als Waisenkinder bezeichnen wir Kinder, die mindestens einen biologischen Elternteil verloren haben. In den betrachteten Ländern sind etwa 10 % oder mehr der unter fünfzehnjährigen Kinder in privaten Haushalten Waisenkinder. Entsprechend ist es sehr wahrscheinlich, dass die hohe Elternsterblichkeit nicht nur die demographische Zusammensetzung sondern auch die Humankapitalbildung der Länder verändert. Um einen Einblick in diese Veränderung zu erhalten, analysieren wir deshalb aus der Mikroperspektive, inwiefern der Verlust eines Elternteils die schulische und gesundheitliche Entwicklung von Kindern beeinflusst. Unsere Analyse zielt darauf ab, Kinder in möglichst gleichen Kontexten und sonstigen Umständen zu vergleichen. Wir berücksichtigen auch den Einfluss verschiedener Familienstrukturen und vergleichen Waisenkinder mit Kindern, die keine Waisenkinder sind, die aber dennoch ohne mindestens einen biologischen Elternteil aufwachsen. Unsere Schätzergebnisse zeigen, dass Waisenkinder eine geringere Bildung sowie tendenziell eine schlechtere gesundheitliche Entwicklung aufweisen als vergleichbare Nicht-Waisen. Die kumulative Dauer des Schulbesuchs ist für die Waisenkinder im Vergleich zu Nicht-Waisen reduziert. Dieser Effekt liegt durchschnittlich zwischen einem fünftel und einem halben Schuljahr. Die negativen Effekte sind besonders stark, wenn die Kinder ohne ihre biologische Mutter aufwachsen, während wir kaum einen zusätzlichen Einfluss des biologischen Vaters beobachten. Diese Ergebnisse legen Nahe, dass es weitere Erfordernisse für Entwicklungspolitik gibt, die sich der Situation von Waisenkindern im subsaharischen Afrika annimmt. Insbesondere sollte die Bildung von Kindern stärker gefördert werden, die ohne eine Mutter aufwachsen, und zwar auch dann, wenn diese Mütter nicht verstorben sind.

Coneus, Katja und Andrea Mühlenweg (2011), Orphans at Risk in Sub-Saharan Africa: Evidence on Educational and Health Outcomes, ZEW Discussion Paper Nr. 11-008, Mannheim.

Autoren/-innen Katja Coneus // Andrea Mühlenweg