An Information Economics Perspective on Main Bank Relationships and Firm R&D

ZEW Discussion Paper Nr. 11-055 // 2011
ZEW Discussion Paper Nr. 11-055 // 2011

An Information Economics Perspective on Main Bank Relationships and Firm R&D

Kontinuierliche Innovationsaktivitäten werden weithin als wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum von Unternehmen angesehen. Der wichtigste Input in den Innovationsprozess ist spezifisches und neues Wissen, das durch Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) entsteht. Allerdings ist es für private Unternehmen äußerst schwierig, sich externe Finanzierungsmöglichkeiten für diese Art von Zukunftsinvestitionen zu erschließen. Insbesondere Banken, die für die Mehrzahl der Unternehmen die bedeutendste Quelle für externe Finanzierung sind, scheinen nur bedingt in der Lage zu sein, FuE zu finanzieren. Dies wird typischerweise mit der Natur von FuE-Aktivitäten erklärt, weil dabei große Informationsasymmetrien zwischen Unternehmen und externen Investoren entstehen. In dieser Arbeit stellen wir die allgemeine Annahme, dass alle Banken gleichermaßen von diesen Informationsasymmetrien betroffen sind, in Frage. Wir gehen davon aus, dass Unternehmen Informationsasymmetrien reduzieren können, indem sie den Wert ihrer FuE Aktivitäten den potentiellen Investoren signalisieren. Mindestens zwei unterschiedlich Signale sind denkbar: erstens, in der Vergangenheit erfolgreich abgeschlossene FuE-Projekte oder Patente und zweitens, Kooperationen und Partnerschaften mit externen Akteuren, wie z.B. VC-Gebern oder Ministerien. Wir betrachten in dieser Arbeit beide Signale und lassen zu, dass deren Wirkung und Stärke von Bank zu Bank und Branche zu Branche unterschiedlich ist. Wir testen unsere Hypothesen für einen Datensatz mit mehr als 7000 Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Der Mikrodatensatz deckt die Jahre 2002 bis 2006 ab und enthält neben Daten zu allgemeinen Firmencharakteristika sowohl Informationen zu den FuE Ausgaben der Unternehmen als auch zur Portfoliozusammensetzung der wichtigsten Bank, mit der das Unternehmen zusammenarbeitet. Wir sind in der Lage, diese Informationen, direkt mit Daten zu Patenten, öffentlicher Förderung und Venture Capital Beteiligungen zu ergänzen. Die empirischen Ergebnisse bestätigen unsere Hypothesen nur bezüglich der Signalwirkung von Patenten. Die Unternehmen können die Risikoeinschätzungen der Banken positiv beeinflussen, wenn sie ihre Forschungsstärke durch Patente untermauern. Des Weiteren zeigen wir, dass die Reduktion von Informationsasymmetrien insbesondere in Sektoren auftritt, in denen große Unsicherheit hinsichtlich der Kommerzialisierbarkeit von FuE besteht.

Höwer, Daniel, Tobias Schmidt und Wolfgang Sofka (2011), An Information Economics Perspective on Main Bank Relationships and Firm R&D, ZEW Discussion Paper Nr. 11-055, Mannheim.