ZEW/Prognos-Umfrage zu den Transportmärkten - Weitgehend stabile Preisentwicklung bis Ende des Jahres erwartet

ZEW/Prognos-Umfrage

Das Transportaufkommen sowie die Transportpreise in Deutschland entwickeln sich in den nächsten sechs Monaten, je nach Verkehrsträger, höchst unterschiedlich. Der große Gewinner ist in der Umfrage des TransportmarktBarometers von Prognos/ZEW vom Mai 2015 der Straßengüterverkehr. Hier zeigen die Mengenerwartungen fast durchweg nach oben. Im Schienengüterverkehr dagegen wird mit einem nachlassenden Transportaufkommen gerechnet. Bei den Transportpreisen ist von weitgehender Stabilität auszugehen, mit Ausnahme der Luftfracht, wo die Preiserwartungen nach oben zeigen sowie bei der Seefracht, bei der ein Preisrückgang immer wahrscheinlicher wird. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse des TransportmarktBarometers von Prognos/ZEW im zweiten Quartal 2015.

Für diese Erhebung befragen die Prognos AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, vierteljährlich rund 250 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft, wie sie die Entwicklung der Transportmengen und der Transportpreise auf Sicht des kommenden halben Jahres einschätzen.

Bei den Erwartungen hinsichtlich eines zunehmenden Warentransports im Straßengüterverkehr fällt auf, dass diese auch Osteuropa einschließen. Dort ist der Stimmungsindex nun schon zum dritten Mal in Folge deutlich gestiegen. Die Belastungen durch die Russland-Ukraine-Krise scheinen also nachzulassen. Auch bei der Binnenschifffahrt, den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) sowie der Luftfracht wird mit einer positiven Mengenentwicklung gerechnet.

Im konventionellen Schienengüterverkehr zeigen sich demgegenüber nach einem Zwischenhoch im Vorquartal wieder deutliche Abwärtstendenzen. Es ist durchaus denkbar, dass diese negativen Einschätzungen Langfristfolgen der vergangenen Streiks sind. Im europäischen Seeverkehr setzen sich die schon seit längerem zu beobachtenden niedrigen Erwartungen fort: In der Langfristbetrachtung gehen hier seit dem ersten Quartal 2014 die Erwartungen stetig nach unten. In den pessimistischen Mengenerwartungen beim Seeverkehr auf der Nordamerika-Route kommen möglicherweise bereits die jüngsten negativen Konjunkturmeldungen aus den Vereinigten Staaten zum Ausdruck.

Für den Straßengüterverkehr, den konventionellen und kombinierten Schienengüterverkehr, die Binnenschifffahrt sowie die KEP-Märkte sind die Preiserwartungen relativ stabil, während sie für die Luftfracht nach oben weisen. Dies gilt sowohl für Europa als auch für Nordamerika und den asiatisch-pazifischen Raum. Für die Seefracht zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Hier ist der Anteil der Experten, die sinkende Preise erwarten, gestiegen.

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