ZEW-Konjunkturerwartungen Februar 2004 - Skepsis kehrt zurück

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland geben im Februar etwas nach. Sie stehen nun bei +69,9 Punkten nach +72,9 Punkten im Januar.

Zum einen scheint die dauerhafte Euro-Stärke den befragten Experten allmählich Sorge zu bereiten, da sie längerfristig die Unternehmensgewinne belasten könnte. Zum anderen befürchten die Experten, dass die notwendigen Reformen wieder in Frage gestellt werden könnten. Diesen Schluss lässt zumindest die getrennte Auswertung der Umfrageergebnisse vor und nach dem Rücktritt Gerhard Schröders vom SPD-Parteivorsitz zu. "Der erwartete Konjunkturaufschwung ist ohnehin durch außenwirtschaftliche Risiken gekennzeichnet. Wenn jetzt die Reformen verwässert werden, wird Deutschland den weltweiten Konjunkturaufschwung nur mit gezogener Handbremse erleben", sagte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die aktuelle Konjunktursituation hellt sich aus Sicht der Experten in diesem Monat etwas auf. Noch immer schätzen jedoch 72,2 Prozent der Experten nach 78,2 Prozent im Vormonat die Konjunktursituation in Deutschland als schlecht ein.

Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im Februar verschlechtert. Der Euro-Indikator verliert -4,5 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +75,6 Punkten. In der Eurozone wird die derzeitige Konjunkturlage noch von 56,2 Prozent der Analysten als schlecht angesehen.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 308 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftigen sechs Monate wieder.

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