ZEW-Konjunkturerwartungen Dezember 2004 - Rückgang gestoppt

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Dezember geringfügig um +0,5 Punkte gestiegen. Der Indikator steht nun bei +14,4 Punkten nach +13,9 Punkten im November und liegt somit weiterhin deutlich unterhalb seines historischen Mittelwerts von +34,5 Punkten.

Positive und negative Konjunkturdaten halten sich in diesem Monat nahezu die Waage. Einerseits bereitet der weiter abwertende US-Dollar Sorgen, da er die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporte gefährden könnte. Andererseits stimmt der deutliche Rückgang des Ölpreises die befragten Experten zuversichtlicher und kann einen weiteren Rückgang des Indikators verhindern. "Angesichts der starken Wechselkurs- und Ölpreisänderungen ist die weitere Entwicklung nach wie vor durch Risiken gekennzeichnet; gleichwohl besteht kein Anlass, die Erwartungen einer leichten Konjunkturerholung im nächsten Jahr zu revidieren", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat ungünstiger. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage sinkt von -57,8 Punkte auf -64,2 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gehen im Dezember weiter zurück. Der Euro-Indikator verliert -4,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +17,7 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechtert sich von -25,8 Punkten auf -30,2 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 300 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de