ZEW-Konjunkturerwartungen April 2004 - Optimismus schwindet weiter

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland fallen im April weiter deutlich. Sie stehen nun bei +49,7 Punkten nach +57,6 Punkten im März.

Immer mehr Experten ziehen die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung in Zweifel, obwohl positivere Arbeitsmarktdaten aus den USA nunmehr auf eine nachhaltige weltweite Konjunkturbelebung hindeuten. Ein Grund für die negativere Einschätzung sind wohl die jüngsten enttäuschenden Konjunkturzahlen aus Deutschland wie etwa zur Industrieproduktion oder den Auftragseingängen. Auch die sehr schwache Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt und der anziehende Ölpreis dürften zu dem verhalteneren Konjunkturausblick beigetragen haben. "Der Optimismus bei den Finanzanalysten weicht den Realitäten, die weitere Konjunkturerholung in diesem Jahr ist noch nicht gesichert," sagt ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die aktuelle Konjunktursituation beurteilen die Experten in diesem Monat hingegen etwas optimistischer. Der Indikator für die aktuelle deutsche Konjunkturlage steigt von -72,7 auf -72,5 Punkte.

Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im April verschlechtert. Der Euro-Indikator verliert -5,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +59,1 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum sinkt von -52,4 Punkten auf -54,4 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 306 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.

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