ZEW-Finanzmarkttest: Europäische Aktien sind die Favoriten für 2002

Forschung

Anleger sollten im kommenden Jahr weiterhin hauptsächlich in europäische Aktien investieren. In einem Modelldepot mit Aktien aus Europa, Nordamerika, Japan und den Emerging Markets sollten europäische Werte 48 Prozent des Volumens ausmachen.

Das Modelldepot sollte weiter zu 36 Prozent nordamerikanische Aktien und zu jeweils 8 Prozent Aktien aus Japan und den Emerging Markets enthalten. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von 246 Finanzanalysten. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, hatte sie im November um Auskunft über die optimale Portfoliozusammenstellung für das Jahr 2002 gebeten.

Bei einem ausschließlich aus deutschen Werten bestehenden Depot raten die befragten Analysten zu ausgewählten Wachstumsbranchen wie etwa der Telekommunikationsindustrie. Diese dürfte von den Zinssenkungen der vergangenen Zeit besonders profitieren. Weiterhin empfehlen die Finanzexperten defensivere Titel wie die Versicherungen und die Versorger, die wenig zyklisch sind. Die Analysten erwarten in 2002 keinen kräftigen Konjunkturaufschwung. Demzufolge raten sie auch dazu, die zyklischen Branchen wie etwa die Automobil- oder Stahlindustrie noch unterzugewichten.

Den Anlegern in deutschen Rentenwerten raten die Experten, kurz- bis mittelfristig zu investieren und Langläufer mit einer Laufzeit von mehr als sieben Jahren eher zu meiden. Letztere rentieren zurzeit mit wenig attraktiven Zinsen von etwa 4,3 Prozent. Kurz- bis mittelfristige Anleihen werfen kaum weniger Zinsen ab. Sollte die Inflation wieder zum Problem werden und dadurch die langfristigen Zinsen steigen, könnten die Besitzer der Langläufer Verluste erleiden.

Ansprechpartner

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de