ZEW-Erste Group Bank-Konjunkturindikator CEE - Konjunkturerwartungen für die CEE Region beinahe unverändert

Konjunkturindikator CEE

Die Konjunkturerwartungen für die Region Mittel- und Osteuropa inklusive der Türkei (CEE-Region) haben sich im Juli im Vergleich zum Vormonat kaum verändert. Der ZEW-Erste Group Bank-Konjunkturindikator CEE steigt geringfügig um 1,7 Punkte und notiert derzeit bei 25,7 Punkten.

Unter den einzelnen CEE-Ländern haben sich die Konjunkturerwartungen für die Türkei und die Tschechische Republik am stärksten verbessert. Angesichts der erst kürzlich veröffentlichten schwachen Zahlen für die Industrieproduktion in Tschechien überrascht der Optimismus der Experten für das Land. Dagegen kann die Verbesserung der Konjunkturerwartungen für die Türkei als teilweise Revision der starken Verschlechterung im Vormonat eingeordnet werden (Rückgang der Konjunkturerwartungen um 63,4 Punkte im Juni 2013). Der ZEW-Erste Group Bank-Konjunkturindikator CEE spiegelt die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexperten für die CEE-Region auf Sicht von sechs Monaten wider. Er wird seit dem Jahr 2007 monatlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mit Unterstützung der Erste Group Bank in Wien gemeinsam mit anderen Finanzmarktdaten erhoben.

Im Rahmen der aktuellen Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten gefragt, welchen Einfluss sie den politischen Unruhen in der Türkei auf die EU-Beitrittsverhandlungen des Landes beimessen. Nach Einschätzung von 51,7 Prozent der Befragten werden die Unruhen zu einer Verzögerung des EU-Beitritts der Türkei führen. Weitere 22,4 Prozent  sehen den EU-Beitritt dadurch sogar gefährdet. Die Mehrheit von 49,3 Prozent der Experten vertritt die Meinung, dass die politischen Unruhen nicht auf Nachbarländer übergreifen werden. Diejenigen, die einen Einfluss der Unruhen über die Grenzen der Türkei hinaus befürchten, nennen Rumänien und Bulgarien als am ehesten  von der politischen Unsicherheit in der Türkei Betroffene.

Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der CEE-Region bleibt in Juli ebenfalls beinahe unverändert. Der entsprechende Indikator sinkt leicht um 1,8 Punkte auf minus 14,2 Punkte. Unter den einzelnen Ländern wird die wirtschaftliche Lage in Polen am schlechtesten eingeschätzt. Die entsprechenden Indikatoren für Polen, die Slovakei und die Türkei liegen im Juli auf ihren niedrigsten Niveaus seit mindestens drei Jahren. 

Für Rückfragen zum Inhalt

Zwetelina Iliewa, Telefon 0621/1235-346, E-Mail iliewa@zew.de

 

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Der Finanzmarkttest CEE ist eine monatliche Umfrage unter Finanzmarktexperten, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, mit Unterstützung der Erste Group Bank AG, Wien, seit Juni 2007 durchführt. Ziel der Umfrage ist es, Indikatoren für das allgemeine Konjunkturklima für die Region Mittel- und Osteuropa (CEE) sowie Österreich zu entwickeln. Zur CEE-Region zählen Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, die Slowakei, Slowenien und seit Oktober 2010 die Türkei.

Im Einzelnen werden die Finanzmarktexperten nach der Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Lage sowie nach ihren mittelfristigen Erwartungen für die entsprechenden Volkswirtschaften befragt sowie nach ihrer Einschätzung hinsichtlich der Entwicklung der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse auf Sicht von sechs Monaten. Die Experten geben bei ihren Antworten qualitative Tendenzeinschätzungen bezüglich der Veränderungsrichtung ab. Detaillierte Ergebnisse zu den einzelnen mittel- und osteuropäischen Staaten sowie zu Österreich enthält der Financial Market Report CEE, der künftig vierteljährlich erscheint.