ZEW-CS Finanzmarkttest für die Schweiz - Konjunkturerwartungen steigen leicht

Konjunkturindikator Schweiz

Der Finanzmarkttest des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse zeigt im November eine leichte Verbesserung der Konjunkturaussichten, diese bleiben jedoch weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Der ZEW-CS Indikator, der die Erwartungen der konjunkturellen Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten wider spiegelt, steigt um 2,6 Punkte auf minus 88,5 Punkte.

Dagegen verschlechtert sich die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Der entsprechende Indikator sinkt im November um 20,2 Punkte auf minus 13,5 Punkte. Die Prognosen für die Entwicklung der Inflation verbessern sich weiter. 90,4 Prozent der Experten erwarten einen Rückgang der Inflationsrate in den kommenden Monaten. Die Eintrübung der konjunkturellen Lage und der erwartete Rückgang der Inflation dürften auch die Einschätzung der Analysten bezüglich der Geldpolitik geprägt haben. Der Indikator für die kurzfristigen Zinsen sinkt um 39,3 Punkte auf minus 90,4 Punkte.

Im Rahmen der Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten in diesem Monat zu den Auswirkungen der Finanzkrise auf die Schweiz und mögliche geld- und finanzpolitische Reaktionen befragt. Ein Großteil der Analysten (35 Prozent) erwartet große Auswirkungen der Finanzkrise auf die Schweizer Wirtschaft. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) werden jedoch nur geringe bis mittlere Möglichkeiten zur Bekämpfung der Krise eingeräumt. Rund 38 Prozent der Umfrageteilnehmer sprechen sich für staatliche Massnahmen zur Stimulierung der Realwirtschaft aus. Bevorzugt werden dabei Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen, während Subventionen mehrheitlich von den Experten abgelehnt werden.

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und insgesamt.
Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

Detaillierte Ergebnisse

Detaillierte Ergebnisse – einschließlich die Umfrageergebnisse bezüglich der Wirtschaftsentwicklung anderer Länder – können der heute veröffentlichten Ausgabe des "Financial Market Report Switzerland" entnommen werden.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Gunnar Lang (ZEW), Telefon: 0621/1235-372, E-Mail: lang@zew.de

Marcel Thieliant (CS), Telefon: +41 44 332 0969, E-Mail: marcel.thieliant@credit-suisse.com