ZEW-betreutes Schüler-Team aus Weinheim entscheidet YES!-Finale 2019 für sich

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„Greenpay“-Konzept überzeugt auf ganzer Linie

Das „Greenpay“-Siegerteam des Weinheimer Heisenberg-Gymnasiums mit den Organisatoren/-innen von YES! und ZEW-Präsident Achim Wambach (ganz rechts).

„Greenpay“, das Projekt des Teams des Heisenberg-Gymnasiums aus Weinheim, hat auf ganzer Linie beim Finale des Schülerwettbewerbs „YES! – Young Economic Summit“ am 26. und 27. September 2019 in Hamburg überzeugt und damit den diesjährigen Wettbewerb gewonnen. Betreut wurde die Schülergruppe durch Ökonomin Carina Fugger aus dem Forschungsbereich „Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement“ des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Wie bereits in den Jahren 2017 und 2018 konnte sich somit ein vom ZEW begleitetes Team als Bundessieger gegen starke Konkurrenz durchsetzen.

Schülergruppen aus ganz Deutschland haben in den vergangenen sechs Monaten mit dem ZEW und anderen deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten zusammengearbeitet und dabei kreative und innovative Lösungen für globale ökonomische Probleme entwickelt. Beim Finale des sechsten Schülerwirtschaftsgipfels „YES! – Young Economic Summit“ an der Bucerius Law School in Hamburg präsentierten mehr als 200 Schüler-/innen Lösungsvorschläge zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen.

Im Anschluss an die Vorträge und Diskussionsrunden mit Experten/-innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stimmten die Schülerteams selbst über die besten Lösungsvorschläge ab. Dabei konnte eine Idee besonders überzeugen: Das Zukunftskonzept der vom ZEW betreuten Weinheimer Schülergruppe „Greenpay“. „Die Nachwuchsförderung ist uns ein großes Anliegen. Wir haben tolle Präsentation von Schülergruppen hier am ZEW gesehen. Es freut mich natürlich besonders, dass ein vom ZEW betreutes Schülerteam mit seinem originellen Konzept zum Thema Klimaschutz auch in Hamburg überzeugen konnte“, gratuliert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD zu diesem Erfolg.

Punkte sammeln für die Umwelt

Die vom ZEW betreuten Heisenberg Gymnasiasten/-innen haben mit „Greenpay“ eine einfache, drei Schritte umfassende Lösung zur Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen konzipiert und sind damit im YES!-Finale auf dem ersten Platz gelandet.

In Zeiten von „Fridays for Future“, dem Appell Greta Thunbergs beim Klimagipfel der Vereinten Nationen und den Beschlüssen des Klimakabinetts der Bundesregierung punktete die Weinheimer Schülergruppe beim Thema „Klimawandel und der europäische CO2-Markt“. Hinter dem Konzept „Greenpay“ des ZEW-Teams verbirgt sich dabei ein grünes Anreizsystem. Angelehnt an das in Deutschland bereits etablierte Payback-System soll dadurch umweltbewusstes Verhalten auf der individuellen Ebene belohnt werden. Verbraucher/innen sammeln Öko-Punkte auf einem Greenpay-Konto durch beispielsweise den Kauf regionaler Lebensmittel oder der Nutzung ihres eigenen Kaffeebechers beim Bäcker. Diese Punkte können dann später in nachhaltige Prämien, wie eine Fahrradreparatur oder verbilligte Nahverkehrstickets, eingetauscht werden. Das Anreizsystem soll dazu beitragen, dass mehr umweltfreundliche Produkte konsumiert und produziert werden. Es hilft dadurch, die Kohlendioxid-Emissionen des privaten Sektors zu senken. Die Idee haben die Schüler/-innen bereits im Kleinen in mehreren in Weinheim ansässigen Geschäften erprobt und umgesetzt – mit Erfolg.

„Das Konzept der Weinheimer Schülergruppe ist durchdacht und einfach – und es funktioniert! Mich hat begeistert, mit wieviel Engagement die Schülerinnen und Schüler ihre Idee immer weiterentwickelt und vor Ort getestet haben. Wir brauchen mehr solcher neuer, unverbrauchter Ideen und den Mut junger Menschen, diese umzusetzen“, sagt die wissenschaftliche Mentorin der Schülergruppe, ZEW-Ökonomin Carina Fugger.

Das Siegerteam fährt im Februar 2020 zur feierlichen Preisverleihung ins Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das die Schirmherrschaft über YES! hat, nach Berlin. Bereits in den beiden Vorjahren betreute das ZEW die jeweiligen deutschen Siegergruppen: 2017 die BBS Wirtschaft 1 Ludwigshafen mit einer Idee zur Förderung von Start-ups und 2018 das Fritz-Erler-Gymnasium Pforzheim mit einem Konzept, um die soziale und kulturelle Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu ermöglichen.

Über das YES!

Das YES! – Young Economic Summit ist der größte Schülerwettbewerb zu globalen Zukunftsfragen in Deutschland. Er findet unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie jährlich statt. YES! ist ein gemeinsames Projekt der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft - und der Joachim Herz Stiftung. Während eines halbjährigen Mentoring-Programms bearbeiten Schülergruppen, aufgeteilt in verschiedene Regionen Deutschlands, Fragestellungen zu Zukunftsthemen. Expertinnen und Experten aus mehreren Leibniz-Einrichtungen begleiten sie dabei wissenschaftlich. Und da Nachwuchsförderung am ZEW groß geschrieben wird, sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsinstituts darin einig, auch im Jahr 2020 wieder den Schülerwettbewerb für die Region Süd-West zu unterstützen.