Stellungnahme von ZEW-Präsident Fuest zur US-Leitzinsentscheidung: "Wenn die Inflationsrate anzieht, ist die Zinswende unausweichlich"

Kommentar

Die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat gestern entschieden, die sogenannte Zielspanne für den Leitzins bis Ende des Jahres bei null bis 0,25 Prozent zu halten. Zu der Entscheidung bezieht der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Prof. Dr. Clemens Fuest, Stellung.

"Zwei Gründe sprechen für die Entscheidung der Fed, die Zinsen nicht zu erhöhen: Die schwache Wirtschaftsentwicklung der Schwellenländer einschließlich des Verfalls ihrer Währungen im Vergleich zum US-Dollar und die derzeit noch sehr niedrige Inflation in den USA.

Gleichzeitig spricht einiges dafür, dass die Zinswende im Dezember oder spätestens im nächsten Frühjahr kommt, vor allem die niedrige Arbeitslosenquote in den USA, die mit fünf Prozent heute halb so hoch ist wie auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2007. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird die Inflationsrate anziehen – dann ist die Zinswende unausweichlich."

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Prof. Dr. Clemens Fuest, Telefon 0621/1235-100, E-Mail fuest@zew.de