Innovationen im Dienstleistungssektor: Rationalisierung steht nicht im Vordergrund

Forschung

Kostensenkungen spielen bei den Innovationsaktivitäten der deutschen Dienstleistungsunternehmen kaum eine Rolle. Den Unternehmen geht es vielmehr darum, neue Verfahren zu entwickeln, um den Kunden neue und verbesserte Dienstleistungen anbieten zu können.

In der deutschen Industrie hingegen zielt ein Großteil der Prozessinnovationen vor allem auf Kostensenkungen und damit auf Rationalisierung. Dies geht aus der aktuellen Innovationsumfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor. Im Rahmen einer repräsentativen Erhebung gaben etwa 4.000 Unternehmen Auskunft zu ihren Innovationsaktivitäten.

Nach Hochrechnungen des ZEW haben deutlich weniger als 20 Prozent der deutschen Dienstleister im Jahr 1999 durch Prozessinnovationen ihre Kosten gesenkt. In der Industrie dagegen waren es fast 40 Prozent der Unternehmen. Diese Unterschiede schlagen sich auch im Rationalisierungsvolumen nieder. Während in der Industrie im Jahr 1999 mehr als sieben Prozent der Kosten durch Prozessinnovationen eingespart wurden, waren es im Dienstleistungssektor deutlich weniger als vier Prozent. Die distributiven Dienstleister (Handel und Verkehr) verminderten ihre Kosten sogar nur um 2,5 Prozent durch Prozessinnovationen.

Ansprechpartner

Prof. Dr. Norbert Janz, E-Mail: janz@zew.de