Dienstleister der Informationsgesellschaft - Viele Unternehmen lassen Stellen wegen mangelnder Qualifikation der Bewerber unbesetzt

Informationswirtschaft

Im Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft, der sowohl IKT-Dienstleister als auch wissensintensive Dienstleistungsbranchen umfasst, geben etwa 24 Prozent der Unternehmen an, dass sie derzeit offene Stellen nicht besetzen können. Dabei sind die IKT-Dienstleister, zu denen Softwareunternehmen, IT-Dienste, IKT-Händler und Telekommunikationsdienstleister gehören, von dieser Problematik stärker betroffen als die wissensintensiven Dienstleister, also Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung und Werbung.

Etwa 38 Prozent der IKT-Dienstleister können derzeit offene Stellen nicht besetzen, während dies nur für etwa 21 Prozent der wissensintensiven Dienstleister zutrifft. Besonders betroffen sind die IKT-Händler, von denen etwa 47 Prozent offene Stellen aktuell nicht besetzen können. Ein vergleichsweise geringes Problem stellen offene, nicht besetzbare Stellen für die Unternehmensberater, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer dar. Lediglich 17 beziehungsweise 18 Prozent dieser Unternehmen beklagen, zurzeit offene Stellen nicht besetzen zu können. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im September 2008 durchgeführt hat (Einzelheiten zur Umfrage am Ende der Pressemitteilung).

"Die Hauptursache dafür, dass Stellen nicht besetzt werden können, ist mit rund 93 Prozent der Nennungen die mangelnde Qualifikation der Bewerber", sagt Jenny Meyer, Wissenschaftlerin am ZEW, "aber auch der grundsätzliche Mangel an Bewerbern und die Gehaltsvorstellungen der Bewerber sind den Unternehmen zufolge Ursachen für die Nichtbesetzung derzeit offener Stellen." Dabei fehlen vor allem Ingenieure sowie Bewerber aus sonstigen technischen Berufen und IT-Fachkräfte. Etwa 65 Prozent der Unternehmen, die derzeit offene Stellen nicht besetzen können, haben offene Stellen für Ingenieure oder sonstige technische Berufe. Offene Stellen für IT-Berufe gibt es in etwa 54 Prozent der Unternehmen des Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft. Dies trifft besonders für die IKT-Dienstleister zu, während bei den wissensintensiven Dienstleistungen neben Stellen für Ingenieure und sonstige technische Berufe auch vermehrt offene Stellen für kaufmännische Berufe vorhanden sind.

Die Konjunkturumfrage von ZEW und Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 1000 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Allgemeine methodische Hinweise

Beschreibung des bei der ZEW/Creditreform angewendeten Hochrechnungsverfahrens

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer auf die Anzahl aller Unternehmen der betrachteten Branche hoch.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Jenny Meyer, E-Mail: meyer@zew.de