China Economic Panel (CEP) von ZEW und Fudan-Universität (Shanghai) - Verhaltenes Unbehagen

China Economic Panel

China Economic Panel (CEP) - Dezember 2015

Die Erwartungen für die chinesische Konjunktur haben sich zur Jahreswende 2015/2016 weiter eingetrübt. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt, hat sich im aktuellen Umfragezeitraum (25.12.2015-11.01.2016) auf minus 4,5 Punkte vermindert und ist damit nicht mehr weit von seinem historischen Minimum von minus 9,7 Punkten vom September 2015 entfernt.

Nach einem starken Konjunkturrückgang sieht es allerdings derzeit nicht aus. Die Wachstumsprognosen für das chinesische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr belaufen sich nach wie vor auf 6,7 Prozent. Der starke Kursrückgang an den chinesischen Aktienmärkten wird daher durch die Einschätzungen zur Wirtschaftsentwicklung in unserer aktuellen Umfrage nicht gestützt.

Die kürzlich durchgeführte Abwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar wird sich nach Ansicht der befragten Experten weiter fortsetzen. Mit Sicht auf zwölf Monate wird ein Kurs von 6,68 (Yuan/USD) prognostiziert. Dies geht konform mit der Erwartung leicht sinkender Zinsen in China und damit einer zunehmenden Zinsdifferenz zwischen den Vereinigten Staaten und China. Gleichwohl wird weiterhin ein Rückgang der Währungsreserven der People‘s Bank of China angenommen, was für andauernde Interventionen der chinesischen Zentralbank zugunsten des Yuan spricht.

Bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung der verschiedenen Branchen fällt auf, dass speziell die Investitionsgüter produzierenden Sektoren wie Maschinenbau und Elektronik positiver gesehen werden als noch vor einem Monat. Aber auch für die Sektoren Bau und Energie wird eine Verbesserung gegenüber der letzten Umfrage erwartet.

Die positivere Sicht für die Baubranche zeigt sich auch bei der prognostizierten Entwicklung der Immobilienpreise. Für fast alle großen Wirtschaftsregionen Chinas (insbesondere Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen) wird ein weiteres Anziehen der Preise erwartet.

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Prof. Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-140, E-Mail schroeder@zew.de