China dominiert derzeit den weltweiten Markt für Börsengänge

Forschung

Nach einer fast zweijährigen Flaute ist bei den Börsengängen von Unternehmen weltweit derzeit wieder eine Belebung zu beobachten. Von Januar bis Anfang März 2010 wagten bereits 200 Unternehmen den Sprung aufs Börsenparkett. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2009 verzeichneten die internationalen Handelsplätze 864 Börsengänge. Vor allem Handelsplätze in China und anderen asiatischen Ländern wie Taiwan, Indien, Hongkong, Singapur oder Korea nehmen wieder Fahrt auf. In Europa dagegen befindet sich das Geschäft mit den Börsengängen noch immer auf einem niedrigen Niveau. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Sie basiert auf Informationen der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD), die Detailinformationen zu Unternehmensübernahmen und -zusammenschlüssen, Börsengängen und Private Equity Transaktionen weltweit enthält.

Knapp ein Drittel der Börsendebütanten des Jahres 2010 sind chinesische Unternehmen, die sich an den Handelsplätzen in Shenzen und Shanghai listen ließen. Diese Neuemissionen stehen für rund 60 Prozent des Finanzvolumens aller 200 Börsengänge von Januar bis Anfang März 2010. In Europa dämpfen die Folgen der Finanzkrise noch immer die Lust auf den Börsengang. Trotzdem gibt es auch hier erste Signale, die auf eine Besserung hoffen lassen. So stieg die Anzahl der Börsengänge an den europäischen Handelsplätzen von 44 im dritten Quartal 2009 auf 61 im vierten Quartal und das Volumen der Kapitalaufnahme erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 1,8 Milliarden Euro auf fünf Milliarden Euro. "In Europa kommen die meisten Unternehmen derzeit zu günstigen Preisen an die Börse. Das sollte die Nachfrage nach Neuemissionen stärken und Börsengängen im Jahr 2010 weiter Aufwind geben", zeigt sich Dr. Tereza Tykvova optimistisch, die die Untersuchung zum Markt für Börsengänge am ZEW durchgeführt hat.

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Prof. Dr. Tereza Tykvova, E-Mail: tykvova@zew.de