Aufwertung des Euro senkt Inflationsrate

Forschung

Die derzeitige deutliche Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen wird die Inflation im Euroraum, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex, dämpfen.

Eine aktuelle Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, zeigt, dass eine zehnprozentige Aufwertung der Währung gegenüber den wichtigsten Handelspartnern die Konsumentenpreise innerhalb von zwölf Monaten um etwa 0,4 Prozent sinken lässt. Die jüngste Aufwertung des effektiven nominalen Euro-Wechselkurses um bislang etwa fünf Prozent seit Anfang des Jahres wäre somit für eine Verringerung der Inflationsrate um knapp 0,2 Prozentpunkte gut. Der Außenwert des Euro dürfte daher für die weitere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank eine nicht unwesentliche Rolle spielen: Die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung der Leitzinsen noch in diesem Jahr wird durch die inflationshemmende Euro-Aufwertung geringer.

Die ZEW-Studie, die den Zusammenhang zwischen Wechselkurs und Inflationsrate für die sechs größten Länder der Eurozone über die letzten 20 Jahre ökonometrisch untersucht, wurde als ZEW-Discussion Paper Nr. 02-20 veröffentlicht.

 

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