An immer mehr Arbeitsplätzen sind IKT-Kenntnisse unverzichtbar

Forschung

Der Arbeitsalltag der Beschäftigten wird zunehmend durch Computer und Internet bestimmt. 41 Prozent der Mitarbeiter im verarbeitenden Gewerbe und 57 Prozent der Mitarbeiter in ausgewählten Dienstleistungsbranchen verrichten in Deutschland inzwischen ihre Arbeit überwiegend am Computer. Das entspricht einem Anstieg um fünf beziehungsweise neun Prozentpunkte innerhalb von nur zwei Jahren.

Die fortschreitende Computerisierung der Arbeitsplätze verändert die Tätigkeiten der Beschäftigten und geht meist mit betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen und höheren Qualifikationsanforderungen einher. Auch das Internet gewinnt für die Unternehmen weiter an Bedeutung. Fast 43 Prozent der Beschäftigten verfügen mittlerweile über einen Internetzugang. Das sind 15 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2000. Diese Ergebnisse gehen aus einer repräsentativen Befragung von rund 4.500 Unternehmen mit fünf und mehr Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und ausgewählten Dienstleistungsbranchen hervor, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim Ende 2002 mit finanzieller Unterstützung der Landesstiftung Baden-Württemberg durchgeführt hat.

Die Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) variiert stark zwischen den einzelnen Branchen. Am weitesten verbreitet sind Computer und Internet im Arbeitsalltag von Banken und Versicherungen sowie EDV und Telekommunikationsdienstleistern. Mehr als 80 Prozent der Angestellten arbeiten hier überwiegend am Computer. Im verarbeitenden Gewerbe sind IKT-Anwendungen deutlich weniger wichtig. Dennoch ist beispielsweise auch in der Verbrauchsgüter- und der Grundstoffindustrie (ohne Chemie) als den Wirtschaftszweigen mit der geringsten Computerdiffusion in Deutschland der Computer für mehr als jeden dritten Beschäftigten inzwischen unverzichtbares Arbeitsmittel.

Die Befragung zeigt weiter, dass Unternehmen in immer stärkerem Umfang IKT einsetzen. So ist etwa der Anteil der Unternehmen mit Internetanschluss gegenüber dem Jahr 2000 um acht Prozentpunkte auf jetzt mehr als 93 Prozent gestiegen. Die Unternehmen nutzen das Internet vor allem für die Eigendarstellung und die Abwicklung von Geschäften. Gut 75 Prozent der Unternehmen verfügen über einen eigenen Internetauftritt, und rund 39 Prozent nutzen das Internet als Vertriebskanal. Dabei kommt vor allem dem Handel mit anderen Unternehmen ("B2B") große Bedeutung zu.

Das wichtigste Ziel bei Investitionen in IKT ist die Beschleunigung von Geschäftsprozessen. Fast 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland verfolgen dieses Ziel. Demgegenüber wollen nur 55 Prozent der Unternehmen durch den Einsatz von IKT Personalkosten einsparen. Haupthemmnis für ein stärkeres Engagement in IKT sind insbesondere fehlende Kenntnisse des Personals. Dies wird von fast einem Drittel der Unternehmen als Hemmnis wahrgenommen.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Thomas Hempell, E-Mail: hempell@zew.de