Ab 2012 werden in Baden-Württemberg die Studentenzimmer knapp

Forschung

Die Lage auf den Wohnungsmärkten in den Universitätsstädten Baden-Württembergs wird in den kommenden Jahren angespannt bleiben. Besonders an den großen Hochschulstandorten, vor allem in Stuttgart, Freiburg im Breisgau und Konstanz, wird die Nachfrage nach studentischem Wohnraum das Angebot deutlich übersteigen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer Studie, die die Entwicklung des studentischen Wohnungsmarkts in Baden-Württemberg untersucht. Sie wurde vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der Universität Mannheim im Auftrag der L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, durchgeführt.

Ein Hauptgrund für die steigende Nachfrage nach studentischem Wohnraum sind die doppelten Abiturjahrgänge, die im Jahr 2012 an die Hochschulen drängen werden. Darüber hinaus trägt die Aussetzung der Wehrpflicht dazu bei, dass die Anzahl der Studien­anfänger in den kommenden Jahren steigen wird. Es ist davon auszugehen, dass die knapp 20.000 bis zum Jahr 2012 in Baden-Württemberg zusätzlich bereitgestellten Plätze für Studienanfänger nicht ausreichen werden, um allen Studienbewerbern ihren gewünschten Studienplatz zu bieten.

Die Studie zeigt, dass die steigenden Studierendenzahlen in erster Linie an den großen Hochschulstandorten dazu führen werden, dass der Wohnraum für Studenten knapper und damit auch teurer wird. In Freiburg im Breisgau, Konstanz und Stuttgart wird in den Jahren 2012 bis 2014 der Bedarf an studentischem Wohnraum das Angebot um mehr als zehn Prozent übersteigen. Deshalb ist davon auszugehen, dass das ohnehin schon hohe Mietpreisniveau in diesen Städten weiter steigen wird. Für Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Ulm wird dagegen nur ein leichtes Wohnungsmarktdefizit, für Tübingen gar ein ausgeglichener studentischer Wohnungsmarkt erwartet. Auch für die kleineren Hochschulstandorte in Baden Württemberg, wie etwa Göppingen, Heilbronn oder Offenburg, ist ein weitgehend ausgeglichener studentischer Wohnungsmarkt in den nächsten Jahren zu erwarten.

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Prof. Dr. Felix Schindler, Telefon 0621-1235-378, E-Mail schindler@zew.de