ZEW Lunch Debate in Brüssel fasst 21. UN-Klimakonferenz ins Auge

Von Ende November bis Mitte Dezember dieses Jahres werden sich 195 Länder der Erde in Paris zum 21. Mal an den Klimaverhandlungstisch der Vereinten Nationen (UN) setzen, um das Kyoto-Protokoll durch ein neues globales Abkommen mit verbindlichen Klimazielen abzulösen. Nur konnten sich die Staatsfrauen und -männer des vorherigen Klimagipfels schon im peruanischen Lima Ende 2014 nicht darauf einigen, wie das Weltklima zu retten ist. Nun sollen die Karten neu gemischt werden: Können die Vorstöße der Europäischen Union sowie der USA und Chinas Impulse für ein faires und effektives Klimaabkommen liefern? Und wie müssen die Attribute "fair" und "effektiv" praktisch aussehen? Ob und welche Hürden auf dem Weg von Lima nach Paris genommen worden sind, steht im Mittelpunkt der ZEW Lunch Debate am 18. November 2015 in der Brüsseler Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der EU.

Die Prognosen für die Klimaverhandlungen 2014 waren von Optimismus getragen: Washington und Peking hatten sich in beiderseitigem Einvernehmen ambitionierte nationale Klimaziele gesteckt und damit signalisiert, dass der Weg zu global verbindlichen Klimazielen kürzer sein könnte als gedacht. Dass es letztlich doch nur zu einem Minimalkonsens zwischen den Teilnehmerländern des Peru-Gipfels reichte, wirft einen Schatten auf die anstehende Weltklimakonferenz in Paris: Die internationale Staatengemeinschaft sieht sich ein weiteres Mal mit einer Vielzahl an Verhandlungspositionen konfrontiert. Ein "bottom-up"-Ansatz soll entgegen der bisher propagierten "top-down"-Architektur des Kyoto-Protokolls eine breitere Basis für die Vereinbarung realistischer Emissionsziele schaffen.

Über die polit-ökonomische, soziale und technologische Dimension hinaus diskutieren bei der ZEW Lunch Debate zum Thema "The Road to Paris: Towards a Fair and Effective Climate Agreement?"

• Dr. Oliver Schenker, kommissarischer Leiter des Forschungsbereichs "Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement" am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
• Dr. Jos Delbeke, Generaldirektor für Klimapolitik der EU-Kommission
• Prof. Dr. Rudolf Schüßler, Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Universität Bayreuth, Ökonom und Experte für Toleranzforschung, Verhandlungsethik sowie Gerechtigkeitstheorien

ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest moderiert die Podiumsdiskussion im Anschluss an eine Präsentation von Dr. Oliver Schenker zum Titelthema der Veranstaltung.

Bei der Diskussionsreihe ZEW Lunch Debates kommen seit 2014 Experten zusammen, um zur Mittagszeit aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen in Europa zu diskutieren. Die regelmäßig in Brüssel stattfindende Veranstaltung bietet Gelegenheit zur kontroversen, offenen und engagierten Debatte.