ZEW-Konferenz zum Thema Altern und Finanzmärkte

Konferenzen

Ökonominnen und Ökonomen diskutieren Einfluss des demografischen Wandels auf Finanzen privater Haushalte und Bankwesen

Prof. Monika Bütler bei ihrer Keynote zum Thema Auswirkungen von wirtschaftlichen und sozialen Krisen auf die Altersvorsorgesysteme.

Wie wirkt sich der demographische Wandel auf die Finanzmärkte und ihre Akteure aus? Welche politischen Implikationen ergeben sich aus aktuellen Forschungsergebnissen und wie kann sich die Forschung daraus weiterentwickeln? Zu diesen Fragen organisierte das ZEW Mannheim die erste Konferenz „Ageing and Financial Markets“ vom 10. bis 12. Februar 2021 als reine Online-Veranstaltung mit Gästen aus der ganzen Welt.

Neben Keynotes von führenden Expertinnen und Experten im Themengebiet Finanzen privater Haushalte und der Analyse sozialer Sicherungssysteme wurden 14 ausgewählte wissenschaftliche Papiere präsentiert und diskutiert.

Keynotes zu privaten Finanzen und Altersvorsorge: Soziale Interaktionen und Auswirkungen der Corona-Pandemie im Fokus

Prof. Michael Haliassos zum Stellenwert sozialer Interaktionen für die Analyse der Finanzen privater Haushalte während seiner Keynote.

Den Auftakt zur Veranstaltung gab Michael Haliassos, Professor für Makroökonomie und Finanzen an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Gründungsdirektor des Netzwerks für die Finanzen privater Haushalte des Centre for Economic Policy Research (CEPR). Seine Keynote gab einen Einblick in den Stellenwert sozialer Interaktionen für die Analyse der Finanzen privater Haushalte. Dabei beleuchtete er beispielsweise Peer-Effekte und zugrundeliegende Mechanismen der gegenseitigen Beeinflussung. Prof. Monika Bütler von der Universität St. Gallen diskutierte in ihrer Keynote nicht nur die Auswirkungen von wirtschaftlichen und sozialen Krisen auf die Altersvorsorgesysteme, sondern gab auch einen Einblick in ihre derzeitige Tätigkeit als Ökonomin der «Swiss National COVID-19 Science Task Force». In ihrem Vortrag verdeutlichte sie eindrucksvoll die Aktualität und Wichtigkeit des Themenfelds der Konferenz, da die Gefahren der Pandemie auf ein Spannungsfeld von demographischem Wandel, Reformbedarf und Niedrigzinsen treffen.

Im weiteren Verlauf der Konferenz stellten Forschende ausgewählte Beiträge zur Wirkung von demographischem Wandel auf Firmen und Banken, zum Design von Altersvorsorgesystemen und Informationen über die Altersvorsorge, zur Erwartungsbildung, zur Ersparnisbildung und zur Rolle von Annuitäten und dem Effekt unerwarteter Schocks dar. So wurden unter anderem folgenden Fragen diskutiert:

  • Wie beeinflusst der demographische Wandel Refinanzierung, Kreditvergabe und Risiko von Banken?
  • Was sind kurz- und langfristige Erwartungen der Haushalte in drei wohlfahrtsrelevanten Märkten: dem Aktienmarkt, dem Arbeitsmarkt und dem Wohnungsmarkt?
  • Welche Auswirkungen haben sogenannte „Defaults“ auf die Beitragszahlungen zur gesetzlichen Rentenversicherung?
  • Mit welchen Methoden kann man das Bewusstsein für Langlebigkeit steigern?
  • Wie wirkt sich eine Anhebung des Rentenalters auf das Spar- und Konsumverhalten von Haushalten mittleren Alters aus?

Die Konferenz gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine herausragende Möglichkeit, aktuelle Forschung im Bereich der Finanzen privater Haushalte und Banking kritisch zu diskutieren und dabei mit Forschenden des Themengebiets aus weiten Teilen der Welt in Kontakt zu kommen.

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