Sabine Jokisch, Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement, ist am 6. Dezember 2006 vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung für ihre Dissertation "The Developed World's Demographic Transition - Implications for Fiscal Policy und the International Macroeconomy" mit dem FNA-Preis 2006 ausgezeichnet worden.

Wegen der niedrigen Geburtenraten und der gleichzeitig steigenden Lebenserwartung steigt in fast allen Industrieländern der Anteil der Alten in der Bevölkerung enorm. Die Arbeit untersucht die makroökonomischen und finanzpolitischen Wirkungen der alternden Bevölkerungen in den USA, der EU und Japan innerhalb eines dynamischen Gleichgewichtsmodells mit überlappenden Generationen. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass der demographische Wandel in allen drei Regionen zu einem dramatischen Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge führt. Diese Entwicklungen schränken die künftige Kapitalakkumulation ein, senken die Löhne und erhöhen den Realzinssatz. Die Studie simuliert verschiedene Reformvorschläge, um zu untersuchen, ob diese die demographischen Belastungen lindern können. Änderungen in der Fertilitäts- und Mortalitätsrate haben dabei einen geringen Einfluss auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Gezielte Einwanderung könnte das demographische Problem nur lösen, wenn es den Industrienationen gelänge, viele gut ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen. In weiteren Simulationen zeigt sich, dass eine grundlegende Rentenreform, wie etwa die volle Privatisierung der Rentenkassen, ein viel versprechendes Mittel ist, die fiskalische Entwicklung und die Wohlfahrt künftiger Generationen zu verbessern.