Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Dezember 2006 spürbar erholt. Der Indikator ist deutlich um 9,5 Punkte gestiegen und steht nun bei minus 19,0 Punkten nach minus 28,5 Punkten im November. Damit liegt er jedoch weiterhin unter seinem historischen Mittelwert von 33,7 Punkten.

Die Aufwärtsbewegung des Indikators dürfte darauf zurückzuführen sein, dass der aktuelle Wirtschaftsaufschwung an Breite gewinnt und ein stabiles Fundament für das Jahr 2007 bildet. Gegenwärtig ist die Exportentwicklung aufgrund der deutschen Wettbewerbsfähigkeit dynamisch. Die Auftragslage bleibt stabil und die Unternehmen investieren vermehrt in die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten. Die zunehmende Entspannung am Arbeitsmarkt stärkt das Vertrauen der Verbraucher.

"Die Erwartungen haben wohl die Talsohle durchschritten und befinden sich dank robuster Konjunkturperspektiven im Aufwind. Die Wirtschaftspolitik bleibt aufgerufen, diese Chance zu nutzen und den Reformprozess beherzter und zielführender als bisher voranzubringen," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Einschätzung der befragten Finanzmarktexperten zur aktuellen konjunkturellen Lage verbessert sich auch in diesem Monat. Der entsprechende Indikator steigt von 53,0 Punkten im November auf 63,5 Punkte im Dezember.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbessern sich im Dezember ebenfalls deutlich. Der Euro-Indikator steigt um 8,0 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 3,0 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt in diesem Monat um 6,8 Punkte zu und steht nun bei 56,8 Punkten.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom 27. November bis zum 11. Dezember 2006 haben sich 303 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW-Konjunkturerwartungen.

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