Die deutsche Wirtschaft wird aufgrund besserer Rahmenbedingungen digitaler

Forschung

Digitalisierungsindex 2021

Digitalisierungsindex 2021 des ZEW Mannheim (Konsortialführer), dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH, dem Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. an der RWTH Aachen und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Die Wirtschaft in Deutschland ist fast durchgängig digitaler als noch 2020. Zu diesem Ergebnis kommt der Digitalisierungsindex 2021, der jährlich als Teil des Projekts „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ errechnet wird. Durchgeführt wird dieses im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie von einem Projektkonsortium, bestehend aus dem ZEW Mannheim (Konsortialführer), dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH, dem Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. an der RWTH Aachen und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Die deutsche Wirtschaft wird 2021 im Vergleich zu 2020 um acht Prozent digitaler. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen ist der wesentliche Treiber der zunehmenden Digitalisierung. Die unternehmensinternen Kategorien steigen weniger stark als die unternehmensexternen Indexkategorien. Die Kategorie „Humankapital“ verbessert sich z.B. besonders stark, da die Fachkräftelücke in Digitalisierungsberufen im Betrachtungszeitraum schrumpft. „Der Digitalisierungsindex wurde in diesem Jahr erstmalig aktualisiert. Zu grundlegenden Verschiebungen auf den unterschiedlichen Indexebenen kommt es allerdings nicht“, erläutert Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs Digitale Ökonomie.

Auch mit Blick auf die Branchengruppen zeigen sich keine großen Veränderungen in der Digitalisierungsstruktur. Die IKT-Branche führt wenig überraschend weiterhin den Branchenvergleich mit 273,5 Indexpunkten deutlich an bei einem Branchendurchschnitt von 105,1 Punkten. Die Branche musste allerdings im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang verzeichnen, während andere Branchen, wie der Fahrzeugbau auf dem zweiten Platz mit 187,3 Punkten, aufschließen konnten. Besonders stark, um etwa 20 Indexpunkte, hat sich die Tourismusbranche verbessert. Die letzten Ränge belegen Handel (75,4 Punkte), Sonstiges Verarbeitendes Gewerbe (72,0 Punkte), Verkehr und Logistik (70,1 Punkte) sowie Sonstiges Produzierendes Gewerbe (56,0 Punkte). Aber auch diese Branchen konnten sich im Jahresvergleich bis auf Verkehr und Logistik verbessern.

Auf der Ebene der Unternehmensgrößenklassen ergibt sich ein uneinheitliches Bild. Große Unternehmen (ab 250 Beschäftigte) sind bei weitem am stärksten digitalisiert. Mittlere Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) verlieren einige Indexpunkte im Vergleich zum Vorjahr, während kleine wie große Unternehmen um ein paar Punkte zulegen.

Der Digitalisierungsindex weist auch nach Bundeslandgruppen einige Unterschiede auf. Unter den vier Bundeslandgruppen Nord, Ost, Süd und West behaupten die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg ihre Spitzenposition und verzeichnen außerdem die stärksten Zugewinne. Die Bundeslandgruppe Ost mit Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist im regionalen Vergleich Schlusslicht. „Die unterschiedliche Digitalisierung der Branchen im letzten Jahr ist auch auf den Einfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen, die verschiedene Branchen unterschiedlich getroffen hat. Der Index im kommenden Jahr wird zeigen, wie sich die Trends fortsetzen“, so Irene Bertschek.

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