Gutachten // 2009

KfW/ZEW CO2 Barometer 2009

Das Emissionshandelssystem der EU (EU ETS) ist das erste großangelegte, Länderübergreifende Handelsprogramm für Treibhausgase und ein zentrales Instrument der europäischen Klimapolitik. Der EU ETS Markt ist noch jung, zeigt aber ein dynamisches Wachstum. Innerhalb von zwei Jahren verfünffachte sich das tägliche Handelsvolumen an der ECX (2007:4 Mio. tCO2, März 2009: 20 Mio. tCO2). Von den insgesamt über 11.000 emissionspflichtigen Anlagen innerhalb des EU ETS entfielen 2008 1.660 auf Deutschland. Diese Anlagen, die zu einem Drittel der energieintensiven Industrie und zwei Drittel der Energiewirtschaft zugerechnet werden, sind für knapp 50 % der Treibhausgase in Deutschland verantwortlich. Mit einem Gesamtbudget von 452 Mio. tCO2 pro Jahr wurde die Zuteilungsmenge in der zweiten Handelsperiode im Vergleich zu den Jahren 2005-2007 (499 Mio. tCO2) gekürzt. Mit dieser Verknappung der zugeteilten Emissionszertifikate ist eine steigende Bedeutung des Kohlenstoffmarktes für die beteiligten Unternehmen zu erwarten. Die vorhandene Datenbasis bezüglich der Entwicklung und den Erwartungen von Angebot, Nachfrage sowie von Preisen für Emissionszertifikate und -gutschriften ist allerdings noch sehr lückenhaft. Dieses Informationsdefizit soll durch die Befragung deutscher emissionshandelspflichtiger Unternehmen und internationaler CO2-Handelsexperten im KfW/ZEW CO2 Barometer, das in Kooperation zwischen der KfW Bankengruppe und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) entwickelt wurde, abgebaut werden.

Detken, Annette, Andreas Löschel, Victoria Alexeeva-Talebi, Peter Heindl, Vivien Lo und Marianne Strunz (2009), KfW/ZEW CO2 Barometer 2009, Leaving the Trial Phase behind – Preferences & Strategies of German Companies under the EU ETS, KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main

Autoren/-innen Annette Detken // Andreas Löschel // Victoria Alexeeva-Talebi // Peter Heindl // Vivien Lo // Marianne Strunz