Branchenreport Innovationen // 2007

2007 - Chemieindustrie

Jahrg. 15, Nr. 2, März 2008

Im Jahr 2006 konnte die chemische Industrie (inkl. Pharma- und Mineralölindustrie) ihre Innovationsaufwendungen nach drei Jahren der Stagnation wieder steigern. Mit 11,9 Mrd. € lagen sie sogar über dem hohen Wert von 2003. Für 2007 lassen die Planungen der Unternehmen vom Frühjahr 2007 ein weiteres Anwachsen auf 12,7 Mrd. € erwarten. Für 2008 rechnen die Chemieunternehmen sogar mit einem neuen Rekordwert der für Innovationsprojekte bereitgestellten Mittel von 13,4 Mrd. €. Mit einer Innovationsintensität von 4,3% lag die Chemieindustrie an fünfter Stelle der Industriebranchen. Der Anteil der innovierenden Unternehmen ist nach einem Anstieg im Vorjahr wieder leicht gefallen und betrug im Jahr 2006 78%. Für die Jahre 2007 und 2008 ist mit einer ähnlich hohen Innovationsbeteiligung zu rechnen. Im Frühjahr 2007 waren sich 77% der Chemieunternehmen bereits sicher, sich auch im Jahr 2007 in Innovationsprojekten zu engagieren. Für 2008 liegt diese Quote mit 76% so hoch wie in keiner anderen Branche. Der Umsatzanteil mit Marktneuheiten ist nach einem Anstieg in den Vorjahren von 3,8% (2005) auf 2,3% (2006) gefallen. Der Umsatzanteil, der auf neue Produkte (einschließlich Nachahmerinnovationen) entfiel, lag mit 17% unter dem Industriemittel. Dieser niedrige Wert kann auf die langen Lebenszyklen und die lange Dauer, bis innovative Produkte eine große Verbreitung finden, zurückgeführt werden. Demgegenüber waren die Maßnahmen zur Kostensenkung im Jahr 2006 erfolgreicher. Die Chemieunternehmen konnten ihre Stückkosten mit Hilfe von Prozessinnovationen um 4,8% senken, nach 3,4% im Jahr 2005.

Autoren/-innen Heide Fier // Torben Schubert