ZEW-Konjunkturerwartungen: Erneut deutlicher Anstieg

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Februar deutlich um +9,0 Punkte gestiegen. Der Indikator steht nun bei +35,9 Punkten nach +26,9 Punkten im Januar und liegt somit nunmehr wieder etwa auf dem Niveau seines historischen Mittelwerts von +34,4 Punkten.

Positiv dürften diesen Monat die im Dezember deutlich gestiegenen Auftragseingänge zu Buche geschlagen haben. Da insbesondere die Nachfrage nach Investitionsgütern aus dem Inland für das kräftigste Monatsplus seit mehr als zehn Jahren sorgte, könnte dies als Signal für eine spürbare Belebung der Binnenkonjunktur in dem Jahr 2005 gewertet werden. "Die Erwartungen der Finanzanalysten deuten erfreulicherweise auf eine stabilere Aufwärtsentwicklung der Binnenkonjunktur hin, als von den Skeptikern vermutet wurde," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz. Auch die historisch niedrigen Zinsen und die weitere Beruhigung auf dem Öl- und Devisenmarkt dürften zu der größeren Zuversicht beigetragen haben.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat nicht zuletzt dank der freundlichen Entwicklung der Industrieproduktion günstiger. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -61,2 Punkte auf -58,7 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbessern sich im Februar ebenfalls. Der Euro-Indikator gewinnt +6,1 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +36,0
Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich von -30,0 Punkten auf -23,7 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 318 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de