ZEW-Forschungspreis 2013 geht an Wissenschaftler der Universität Bonn

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Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht in diesem Jahr an Patrick Hürtgen von der Universität Bonn. Das ZEW würdigt damit Hürtgens Untersuchungen zum Zusammenhang von Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten. Gerade im Kontext der gegenwärtigen Krise in Europa sind solche Analysen von besonderer Relevanz.

Der jährlich vom ZEW verliehene Heinz König Young Scholar Award ist mit 5.000 Euro dotiert und beinhaltet zusätzlich das Angebot eines mehrmonatigen Forschungsaufenthalts am ZEW. Der Forschungspreis wurde in diesem Jahr von Dr. Fridolin Scheuerle, Mitglied im Förderkreis Wissenschaft und Praxis am ZEW e.V., gesponsert.

In der gegenwärtigen Krise treten hohe Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite häufig gemeinsam auf. Das prämierte Papier von Patrick Hürtgen (gemeinsam verfasst mit Ronald Rühmkorf, ebenfalls Universität Bonn) zeigt empirisch, dass die Korrelation zwischen Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten vom Schuldenstand abhängt. Unter einer staatlichen Schuldenquote von 83 Prozent, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, sind Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite positiv korreliert, das heißt, sie nehmen in ähnlicher Weise zu oder ab. Liegt die Schuldenquote hingegen über diesem Wert, ist kein Zusammenhang zwischen Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten mehr erkennbar.

Der Heinz König Young Scholar Award ist nach dem im Jahre 2002 verstorbenen Gründungsdirektor des ZEW, Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz König, benannt und würdigt hervorragende empirische Arbeiten junger Wirtschaftswissenschaftler. Das ZEW will mit dem Preis der Vielzahl an Auszeichnungen für arrivierte Forscher keine weitere hinzufügen, sondern - ganz im Sinne von Heinz König - der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses den Vorzug geben.

Der Heinz König Young Scholar Award wurde im Rahmen des ZEW Summer Workshops 2013 verliehen, der sich in diesem Jahr mit den aktuellen fiskalpolitischen Herausforderungen in Europa beschäftigte und von der Stiftung Geld und Währung finanziert wurde. Ziel des ZEW Summer Workshops ist es, den wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchs zu qualifizieren. Aus der Vielzahl der eingereichten wissenschaftlichen Papiere werden in einem harten Auswahlverfahren die besten ausgewählt. Dieses Jahr wurden 15 Wissenschaftler ans ZEW eingeladen. Sie konnten beim Summer Workshop ihre Forschungsarbeiten mit anderen Nachwuchswissenschaftlern sowie speziell hierzu eingeladenen renommierten Forschern diskutieren. In diesem Jahr waren dies Ruud de Mooij vom Internationalen Währungsfonds und Roel Beetsma von der Universität Amsterdam.

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