Ökonomie des Klimawandels – Starke ZEW-Präsenz bei der Abschlusskonferenz der BMBF-Förderlinie

Veranstaltungen

Prof. Dr. Martin Kesternich bei der Paneldiskussion „Quo vadis Klimaökonomie? Neue Herausforderungen für die klimaökonomische Forschung“

Mehr als zehn Jahre lang hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wissenschaftliche Projekte auf dem Gebiet der „Ökonomie des Klimawandels“ gefördert, mit denen Wirtschaftswissenschaftler/innen effiziente Wege zur Erreichung dieser Ziele erforschen. Bei der Abschlusskonferenz der Förderlinie am 30. und 31. Mai in Berlin unterstrich das ZEW mit sieben präsentierten Projekten, zwei mitgestalteten Breakoutsessions und der Teilnahme von Prof. Dr. Martin Kesternich am Abschlusspanel seine prominente Rolle im deutschen klimaökonomischen Forschungsnetzwerk.

In einem abwechslungsreichen Programm bot die Konferenz den mehr als 200 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen kompakten Überblick über die Projektergebnisse von insgesamt 29 bundesweit durchgeführten Forschungsprojekten und stellte Bezüge zu aktuellen klimapolitischen Fragestellungen her. Im Fokus des Dialogs standen die Herausforderungen für eine wissenschaftlich fundierte Klimapolitik und die Potenziale ökonomischer Forschung im gesellschaftlichen Transformationsprozess.

Einheit & Themen

Zehn Jahre klimaökonomische Forschung und Austausch mit Praxispartnern

Thomas Sattelberger, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF eröffnete die Konferenz und unterstrich die Notwendigkeit eines engen Austausches zwischen Theorie und Praxis, klimaökonomischer Forschung und konkreter Umsetzung, wie sie im Rahmen des Förderschwerpunktes „Ökonomie des Klimawandels“ über zehn Jahre erfolgreich praktiziert wurde. Im Anschluss stand die Präsentation und Diskussion von Projektergebnissen in ganz unterschiedlichen Formaten im Zentrum der Konferenz. Thematische Postersessions, Podiumsdiskussionen und Breakout-Sessions brachten Wissenschaftler/-innen und Stakeholder im kleineren Kreis miteinander in einen intensiven Dialog.

Zehn ZEW-Wissenschaftler/innen aus den Forschungsbereichen Umwelt- und Klimaökonomik sowie Digitale Ökonomie präsentierten die Ergebnisse von sieben erfolgreichen Forschungsprojekten im Rahmen der Förderlinie. Darüber hinaus wurden zwei Breakoutsessions von ZEW-Wissenschaftler/innen mitgestaltet, in denen sich Expert/-innen aus der Praxis auf die Suche nach erfolgversprechenden Wegen zur Klimaneutralität machten und die Frage nach effektiven und sozial ausgewogenen klimapolitischen Maßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern stellten.

Quo vadis, Klimaökonomik?

Einen Höhepunkt bildete die Teilnahme von Prof. Dr. Martin Kesternich, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereiches Umwelt- und Klimaökonomik an der abschließenden Paneldiskussion „Quo vadis Klimaökonomie? Neue Herausforderungen für die klimaökonomische Forschung“. Im Austausch mit Karsten Hess (Referatsleiter im BMBF), Jakob Schlandt (Tagesspiegel), Sabine Fuss (MCC Berlin) und Moderatorin Conny Czymoch diskutierte Martin Kesternich stellvertretend für das wissenschaftliche Executive Board des Begleitforschungsprojektes „Dialog zur Klimaökonomie“, die zentralen Herausforderungen für eine zukunftsfähige Ausrichtung der klimaökonomischen Forschung in Deutschland. Das Interesse an klima- und energierelevanten Themen nehme stetig zu, so Kesternich, und damit auch die Anzahl an Akteuren, die sich aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Motivationen zum Themenkomplex äußerten. Für gute wissenschaftliche Politikberatung sei es daher entscheidend, evidenzbasierte Handlungsoptionen herauszuarbeiten und den politischen Stakeholdern zu erläutern, ohne dabei in Versuchung zu geraten, der Politik die Entscheidung abnehmen zu wollen. Dem Leitprinzip des „evidence-based policy making“ drohe sonst eine Umkehr in ein Szenario des „policy-based evidence making“.

Die Notwendigkeit der Begleitung ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Veränderung durch wissenschaftliche Forschung erfordere von Seiten der Politik aber auch den Mut, politische Programme systematisch durch empirische Evaluierungen begleiten zu lassen. Geschehe dies nicht, laufe man Gefahr, Maßnahmen gewissermaßen im Blindflug zu verabschieden.

Aufbau eines leistungsfähigen Netzwerkes und Erfahrungsaustausch

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit zentralen klimaökonomischen und –politischen Herausforderungen bot die zweitägige Konferenz für alle Beteiligten eine besondere Gelegenheit, das über zehn Jahre aufgebaute Netzwerk mit Akteur/-innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Klimapolitik zu stärken. Dazu gehörte insbesondere die Vernetzung von Nachwuchsforscher/-innen untereinander und mit Stakeholdern aus der Praxis sowie der offene Austausch über Möglichkeiten innerhalb und außerhalb der Wissenschaft, die erarbeiteten Forschungsergebnisse produktiv in die Debatte einzubringen und Beiträge für effektiven Klimaschutz zu leisten.

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