IT-Outsourcing weiter auf dem Vormarsch - vor allem heimische Anbieter profitieren

Forschung

Deutsche Unternehmen nutzen mittlerweile in erheblichem Umfang die Möglichkeit zur Auslagerung von Dienstleistungen rund um die Informationstechnologie an externe Anbieter (IT-Outsourcing). So haben im Jahr 2009 bereits 78 Prozent der Unternehmen Dienstleistungen der Informationstechnologie an einen externen Anbieter ausgelagert. Das ist im Vergleich zum Jahr 2006 ein Anstieg um stattliche 14 Prozentpunkte. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Befragung, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bei Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und in ausgewählten Dienstleistungsbranchen durchgeführt hat. Insgesamt wurden 4.400 Unternehmen befragt.

Je mehr Beschäftigte ein Unternehmen hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass es IT-Dienstleistungen wie die Installation von Hard- und Software, die Systembetreuung oder Ähnliches auslagert. In der, gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter, größten Größenklasse der vom ZEW untersuchten Unternehmen lagert mittlerweile nahezu jedes Unternehmen IT-Leistungen entweder teilweise oder vollständig aus. Im verarbeitenden Gewerbe sind dies 95 Prozent und im Dienstleistungssektor 92 Prozent der Unternehmen. Allerdings holen auch die Unternehmen der jeweils kleinsten Größenklasse sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor inzwischen stark auf. Im Vergleich zum Jahr 2006 stieg der Anteil der Unternehmen dieser Größenklasse, die IT-Dienstleistungen auslagern, um 11 beziehungsweise 16 Prozentpunkte. Er lag somit im Jahr 2009 in beiden Sektoren bei 75 Prozent. "Die deutlich gestiegene Nachfrage kleinerer Unternehmen nach IT-Dienstleistungen ist ein Indiz dafür, dass auch sie inzwischen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote am Markt vorfinden", sagt Jörg Ohnemus, Mitarbeiter der Forschungsgruppe Informations- und Kommunikationstechnologien am ZEW.

Die Unternehmen in Deutschland lagern IT-Dienstleistungen nach wie vor hauptsächlich an in Deutschland ansässige Anbieter aus. Insgesamt bezogen nur rund 3,4 Prozent der Unternehmen im Jahr 2009 IT-Dienstleistungen von ausländischen Anbietern. Auch hier sind deutliche Größeneffekte beobachtbar. Während kleine Unternehmen kaum auf ausländische Dienstleister zurückgreifen, ist dies insbesondere bei den großen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes deutlich häufiger der Fall. IT-Offshoring betreibt hier immerhin fast jedes fünfte Unternehmen.

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Dr. Jörg Ohnemus, Telefon: 0621/1235-354, E-Mail: ohnemus@zew.de