Europäisches Zertifikatemodell für SO2

Europäisches Zertifikatemodell für SO2

Ziel des Forschungsvorhabens war es, ein praktikables SO2-Zertifikatemodell zur Umsetzung derOsloer Zielvorgaben in der EU-15 zu entwickeln. Als Adressaten der Zertifikatepolitik wurden dieEVU in den EU-15 Ländern gewählt, welche ca. 50% der anthropogen verursachtenGesamtemissionen dieser Länder ausmachen.Ein erster Grundpfeiler der Studie war eine Auseinandersetzung mit der Theorie derZertifikatelösung. Es wurde eine Bewertung des Instruments aus ökologischer, ökonomischer sowierechtspolitischer Sicht durchgeführt. Mit Hinblick auf die besonderen ökologischen Charakteristikades Luftschadstoffs SO2 lag ein Schwerpunkt auf der Analyse räumlich differenzierterZertifikatemodelle sowie deren Eignung für ein europäisches Zertifikatesystem.Ein zweiter Grundpfeiler war eine Analyse der amerikanischen Luftreinhaltepolitik. Es wurden diewichtigsten Regelungen der drei in den U.S.A. bereits realisierten bzw. in Planung befindlichenZertifikatemodelle dargestellt. Die beiden bereits installierten Programme (ARP, RECLAIM) wurdeneiner ökologischen und ökonomischen Bewertung hinsichtlich der Funktionsfähigkeit vonZertifikatemärkten sowie einer vergleichenden Analyse unterzogen.Ein dritter Grundpfeiler war die Untersuchung der ökologischen, umweltpolitischen undenergiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowohl auf EU-Ebene als auch in den einzelnen EU-Ländern.Weiterhin wurde eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden technologischen Optionenzur Schwefelemissionsminderung in Großfeuerungsanlagen gegeben.Darauf aufbauend wurde im konzeptionellen Teil ein europäisches SO2-Zertifikatemodell fürEnergieversorgungsunternehmen entworfen. Zentral waren das Design der Zertifikate, die Verfahrenswahlhinsichtlich der Primärzuteilung, die Ausgestaltung der Kassa- und Terminmärkte für den bilateralen Handelsowie präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Hot Spots.Im empirischen Teil wurden die gesamtwirtschaftlichen und sektoralen Auswirkungen einer SO2-Zertifikatepolitikin den EU-Mitgliedsstaaten analysiert. Auf Basis eines am ZEW in Zusammenarbeitmit weiteren europäischen Forschungsinstituten entwickelten allgemeinen Gleichgewichtsmodellswurden die Mengen- und Preiseffekte eines EU-weiten Zertifikatesystems sowie eines Systemsnationaler Zertifikatesysteme simuliert und miteinander verglichen.Der Bericht wird Ende des Jahres in der Schriftenreihe der Abteilung Umwelt- undRessourcenökonomik, Umweltmanagement des ZEW beim Physica-Verlag in Heidelberg unter demTitel Handelbare SO2-Zertifikate für Europa Konzeption und Wirkungsanalyse einesModellvorschlags veröffentlicht.

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Henrike Koschel

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Karl Ludwig Brockmann

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