Börsenturbulenzen in China - Anlagespektrum für chinesische Haushalte erweitern

Kommentar

Nach dem Kurssturz an der chinesischen Börse und dem darauffolgenden Einbrechen des Leitindexes an den Aktienmärkten in den USA ist zuletzt auch der Deutsche Aktienindex unter die unter 10.000 Punkte-Marke gefallen. Prof. Dr. Michael Schröder und Dr. Oliver Lerbs, Finanzmarktexperten am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sehen mit Blick auf das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen für China die Staatsführung im Reich der Mitte in der Pflicht.

"Zum bereits länger andauernden Abschwung am chinesischen Immobilienmarkt kommen nun noch negative Vermögenseffekte bei Aktien hinzu – was den Privatkonsum und damit die gesamte Konjunktur Chinas weiter belasten wird. Die chinesische Regierung sollte nun nicht nur an den Symptomen kurieren, sondern die Gelegenheit beim Schopf packen, das Spektrum gesetzlich zulässiger Formen der Vermögensanlage für chinesische Verbraucher zu vergrößern.

Die private Sparquote in China ist immer noch immens – die Ersparnisse konkurrieren jedoch um relativ wenige Vermögensformen, so dass Umschichtungen auf einzelnen Vermögensmärkten immer wieder zu starken Auf- und Abschwüngen führen. Für den mittelfristigen Konjunkturausblick bleibt abzuwarten, ob die jetzt durchgeführten Zinssenkungen und die Abwertung des Yuan die Konjunktur stabilisieren können."

 

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Prof. Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail schroeder@zew.de

Dr. Oliver Lerbs, Telefon 0621/1235-147, E-Mail lerbs@zew.de