Branchenreport Innovationen // 2008

2008 - Chemie-, Pharma- und Mineralölindustrie

Jahrg. 16, Nr. 4, Januar 2009

Für die Chemie-, Pharma- und Mineralölbranche war 2007 ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches Jahr. Die Umsätze verzeichneten im fünften Jahr in Folge einen Zuwachs, die Produktion wuchs weiter kräftig und die Kapazitätsauslastung war überdurchschnittlich hoch. Das günstige Umfeld schlug auch auf die Innovationsaktivitäten durch. Die Innovationsaufwendungen stiegen nach einer Stagnation in den Jahren 2003-2006 im Jahr 2007 kräftig auf 12,8 Mrd. € (+10%). Die Innovationsintensität (Innovationsausgaben in % des Umsatzes) erhöhte sich leicht auf 4,3%. Die Innovatorenquote sank - von einem äußerst hohen Niveau aus - leicht um 1,5 Prozentpunkte auf 78%, was weiterhin einen Spitzenwert im Branchenvergleich bedeutet. Im Jahr 2007 gingen 18% des Umsatzes auf Produktneuheiten zurück, was ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahreswert darstellt. Im Vergleich zum verarbeitenden Gewerbe insgesamt (27%) ist die Innovationsrate aber weiter unterdurchschnittlich und spiegelt die längeren Produktzyklen in der Chemie-, Pharma- und Mineralölbranche wider. Die Kostensenkungen durch Prozessinnovationen erreichten 2007 mit 4% einen niedrigeren Wert als im Vorjahr. Die FuE-Beteiligung entwickelte sich dagegen positiv: 77% der Unternehmen betrieben Forschung und Entwicklung, dies ist der höchste Anteil unter allen Branchen. Im Frühjahr 2008 planten die Unternehmen für 2008 leicht ansteigende Innovationsaufwendungen (13,1 Mrd. €), die aber 2009 wieder auf 12,9 Mrd. € fallen sollen. Der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen dürfte 2008 auf dem hohen Niveau konstant bleiben oder leicht sinken, für 2009 ist aber mit einem deutlicheren Rückgang der Innovationsbeteiligung zu rechnen.