ZEW-ZEPHYR-M&A-Index - Seitwärtstrend bei weltweiten M&A-Aktivitäten hält an

M&A-Index

Die weltweiten M&A-Aktivitäten erholen sich auch im zweiten Quartal 2010 nicht nachhaltig. So erreicht der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index im Juni 2010 einen Stand von 118 Punkten. Damit liegt er zwar weiterhin über seinem Startniveau von 100 Punkten vom Januar 2000, aber immer noch deutlich unter seinem langjährigen Mittel von 126 Punkten. Zum Ende des ersten Quartals (März 2010) hatte der Index 123 Punkte verzeichnet. "Trotz positiver Konjunkturprognosen beobachten wir seit einem halben Jahr einen Seitwärtstrend bei den weltweiten Fusionen und Übernahmen", sagt Dr. Christoph Grimpe, Senior Researcher am ZEW. "Anzeichen für eine deutliche Belebung des M&A Geschäfts gibt es derzeit nicht." Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index wird monatlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk (BvD) berechnet. Er bildet die Entwicklung abgeschlossener Fusionen und Übernahmen weltweit ab. (Nähere Informationen zur Berechnung des Indikators am Ende der Pressemitteilung).

Im zweiten Quartal 2010 wurden weltweit 1.553 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 208 Milliarden Euro abgeschlossen. Im ersten Quartal 2010 waren es 1.693 Transaktionen mit einem Gesamtwert von rund 200 Milliarden Euro. Eine der wesentlichen Transaktionen im zweiten Quartal auf dem deutschen M&A-Markt ist die Beteiligung von Qatar Holding an Volkswagen mit einem Transaktionswert von 4,2 Milliarden Euro. "Abwartendes Verhalten und das Hoffen auf gute Gelegenheiten neutralisieren die weiterhin hohe Liquidität. Einer schnellen Erholung des M&A Marktes steht dies entgegen. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung des M&A Geschäfts wird die Risikoeinschätzung des Gesamtmarktes durch die Kapitalgeber sein", kommentiert Mark Schwerzel, International Director BvD. "Bis dahin werden strategische Übernahmen und Trade Sales dominieren." Dabei versteht man unter einem Trade Sale den Verkauf eines meist jungen Unternehmens durch das Management und beteiligte Finanzierungsgesellschaften an ein anderes Unternehmen.

Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk (BvD) monatlich berechnen, bildet die Entwicklung weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen seit Beginn des Jahres 2000 ab. Grundlage der Berechnung des ZEW-ZEPHYR-M&A-Indexes sind sowohl die Anzahl als auch die Volumina weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen, die in der ZEPHYR- Datenbank von BvD verzeichnet sind. Der Index beruht auf den monatlichen prozentualen Veränderungsraten von Anzahl und Transaktionsvolumen der Fusionen und Übernahmen, die in volatilitäts- und inflationsbereinigter Form zusammengefasst werden. Dadurch gibt der Index sehr viel genauer als eine ausschließliche Betrachtung der Transaktionsvolumina das Niveau der weltweiten M&A-Aktivitäten wieder. Grund hierfür ist, dass die Bewertung von Unternehmen an der Börse einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Transaktionswerts besitzt, zumal viele Übernahmen über einen Aktientausch bezahlt werden. Die Höhe der Aktienkurse hätte demzufolge einen übermäßig hohen Einfluss auf die Einschätzung der Transaktionsentwicklung. Verteilt sich in einem Monat hingegen das Volumen auf eine höhere Anzahl von Transaktionen, so weist auch der M&AIndex einen höheren Wert aus, obwohl der summierte Transaktionswert konstant bleibt.

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Prof. Dr. Christoph Grimpe, E-Mail: grimpe@zew.de

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