ZEW-ZEPHYR-M&A-Index Deutschland - Weiterhin wenig Bewegung bei Fusionen und Übernahmen

M&A-Index

ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, Januar 2000 bis Oktober 2013

Der deutsche M&A-Markt scheint trotz der anhaltenden Unsicherheiten in der Eurozone weiterhin vergleichsweise attraktiv für Investoren zu sein. So wird in Deutschland die Anzahl der Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions M&A) in der zweiten Jahreshälfte 2013 und der ersten Jahreshälfte 2014 zwar weiter stagnieren, wie eine Prognose des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zeigt.

Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index Deutschland lag im Juni 2013 bei 69 Punkten, und laut Prognose des ZEW-ZEPHYR-M&A-Index wird er sich bis Juni 2014 weiter auf etwa diesem Niveau bewegen. Das M&A-Geschehen entwickelt sich aber in Deutschland trotz dieser anhaltenden Stagnation besser als auf dem internationalen Markt. So befindet sich der internationale ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, der Fusionen und Übernahmen weltweit abbildet, seit Juni 2011 kontinuierlich im Abwärtstrend und hat sich damit - anders als der M&A-Index Deutschland - bisher nicht stabilisiert.

Auf Grundlage der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD) berechnet das ZEW regelmäßig den M&A-Index für Deutschland und prognostiziert dessen weiteren Verlauf für die zwölf Folgemonate, das heißt aktuell bis einschließlich Juni 2014. Im deutschen M&A-Markt hat sich im ersten Halbjahr 2013 nur wenig bewegt: Der M&A-Index Deutschland pendelt seit Februar 2013 zwischen 56 und 73 Punkten. Damit hat er auch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die 70-Punkte-Marke nicht dauerhaft überschritten. Der aktuelle Wert von 69 Punkten liegt etwa auf dem Niveau des Werts im Juni 2012 (67 Punkte).

Die anhaltende Stagnation im deutschen M&A-Markt zeigt sich auch anhand des Verlaufs des gleitenden 12-Monats-Durchschnitts. Nach einem deutlichen Absturz im Jahr 2010 bewegt er sich seit Anfang 2011 kontinuierlich zwischen 60 und 69 Punkten. Seit Januar 2012 beträgt bei Werten zwischen 65 und 69 Punkten die maximale Abweichung lediglich vier Punkte.

Für Rückfragen zum Inhalt

Florian Smuda, Telefon 0621/1235-233, E-Mail smuda@zew.de

Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index Deutschland

Auf Grundlage der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD) wurde ein M&A-Index speziell für Deutschland konzipiert, der die Entwicklung abgeschlossener Fusionen und Übernahmen seit dem Jahr 2000 abbildet. Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index Deutschland berechnet sich aus der Anzahl der in Deutschland monatlich abgeschlossenen M&A-Transaktionen. In diesen Index werden ausschließlich Übernahmen und Fusionen von und mit deutschen Unternehmen berücksichtigt. Eine Differenzierung nach dem Ursprungsland des Käufers oder Partners findet nicht statt. Dies bedeutet, dass sowohl inländische auch als ausländische Käuferunternehmen berücksichtigt werden, während die Zielunternehmen in Deutschland tätig sind.

Insbesondere makroökonomische Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die konjunkturelle Entwicklung oder Finanzmarktentwicklung, beeinflussen die M&A-Aktivität. Daher wurde auf Grundlage einer empirischen Studie neben dem OECD-Frühindikator für Deutschland (CLI) auch das langfristige Zinsniveau, der Verlauf des DAX und die Anzahl im Markt kursierender Gerüchte und Bekanntgaben über zukünftige Fusionen für die Prognoseberechnung der M&A-Aktivität in Deutschland verwendet.