Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2015 - Deutsche Internetwirtschaft steigert Umsatz auf mehr als 100 Milliarden Euro

Forschung

Stellten den Monitoring-Report vor (v.l.): ZEW-Ökonomin Prof. Dr. Irene Bertschek, Staatssekretär Matthias Machnig und Dr. Sabine Graumann von TNS Infratest / Foto: BILDSCHÖN GmbH/S. Runge

Die Internetwirtschaft in Deutschland hat im Jahr 2014 webbasierte Güter und Dienstleistungen im Wert von über 100 Milliarden Euro umgesetzt. Das sind knapp zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Größten Anteil daran haben Applikationen und IT-Services sowie die Ausgaben für die stationäre und mobile Internetnutzung. Im internationalen Wettbewerb liegt die Bundesrepublik mit 1.266 Euro Pro-Kopf-Umsatz in der Internetwirtschaft auf Platz fünf nach Südkorea (2.221 Euro), Großbritannien (2.194 Euro), den USA (2.027 Euro) und Finnland (1.622 Euro). Zu diesem Ergebnis kommt der Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2015, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, gemeinsam mit TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durchgeführt hat.

"Die dynamische Entwicklung der Internetwirtschaft reflektiert, dass die Digitalisierung inzwischen sämtliche Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland erfasst hat. Gleichwohl gilt es, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln, damit Deutschland seine Position im internationalen Vergleich verbessern kann", sagt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) am ZEW.

Der Report zeigt weiter, welche Bedeutung der IKT-Branche als wesentlichem Bestandteil der Digitalwirtschaft in Deutschland zukommt. Im Jahr 2014 steuerte die IKT-Branche mit 93 Milliarden Euro einen Anteil von 4,6 Prozent an der gewerblichen Wertschöpfung insgesamt bei. Der Wirtschaftszweig rangiert damit vor der deutschen Traditionsbranche Maschinenbau (4,4 Prozent) und nur knapp hinter dem deutschen Fahrzeugbau (5,3 Prozent).

Das langfristige Wachstum hierzulande profitiert ebenso von der Entwicklung der IKT-Branche: 15,8 Milliarden Euro wurden in diesen Wirtschaftszweig im Jahr 2014 investiert, was einen Anteil von 3,2 Prozent an den Investitionen der deutschen gewerblichen Wirtschaft ausmacht.

Zudem erweist sich die IKT-Branche zunehmend als gefragter Arbeitgeber: 2014 arbeiteten deutlich mehr als eine Million Menschen in Deutschland in diesem Sektor, 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Während der Fahrzeugbau mit etwa 46,6 Milliarden Euro im Branchenvergleich am meisten für die Entwicklung und Einführung neuer Produkte und Prozesse ausgibt, hat die IKT-Branche im Untersuchungszeitraum rund 15,1 Milliarden Euro an Innovationsausgaben aufgebracht. Das Investitionsvolumen ist damit um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Trotz generell rückläufiger Gründungsdynamik in Deutschland weist die IKT-Branche im Vergleich zu anderen Branchen eine überdurchschnittliche Start-up-Aktivität mit rund 6.700 neu gegründeten Unternehmen im Jahr 2014 auf.

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Prof. Dr. Irene Bertschek, Telefon 0621/1235-178, E-Mail bertschek@zew.de