Informationswirtschaft in Deutschland - Positive Stimmung setzt sich trotz leichter Eintrübung fort

Informationswirtschaft

Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Im dritten Quartal 2014 ist die konjunkturelle Stimmung bei den Unternehmen der Informationswirtschaft weiter positiv. Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft verliert zwar im Vergleich zum Vorquartal 1,6 Punkte, signalisiert mit seinem hohen Niveau von 63,1 Punkten aber weiterhin eine günstige wirtschaftliche Entwicklung für die Branche.

Dies zeigt sich insbesondere auch daran, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Informationswirtschaft ihre Geschäftslage im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal verbessern konnten oder mit einer positiven Konjunkturentwicklung im vierten Quartal 2014 rechnen. Dies ergab eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in der Informationswirtschaft im September 2014.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. Die Unternehmen der Teilbranche IKT schätzen die konjunkturelle Stimmung in der aktuellen Umfrage weniger positiv ein als noch im Vorquartal. Der Stimmungsindikator geht um 3,4 Punkte zurück. Dieser Rückgang ist sowohl auf die leicht eingetrübte Beurteilung der Geschäftslage als auch auf die weniger optimistischen Konjunkturerwartungen für das nächste Quartal zurückzuführen. Allerdings deutet ein Indikatorwert von beachtlichen 65,7 Punkten auf eine weiterhin positive Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in der IKT-Teilbranche hin.

Nachdem bei den Mediendienstleistern im vergangenen Quartal die wichtige 50-Punkte-Marke nach oben hin überschritten wurde, legt der Stimmungsindikator in der aktuellen Umfrage noch einmal um 1,8 Punkte zu. Mit einem Stand von 56,1 Punkten signalisiert er damit ein positives konjunkturelles Klima in der Medienbranche. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist mit einem Plus von 9,3 Punkten gegenüber dem Vorquartal die deutliche Verbesserung der Geschäftserwartungen für das vierte Quartal 2014. Dagegen rutscht der Teilindikator für die Geschäftslage mit einem aktuellen Wert von 49,3 Punkten wieder knapp unter die 50-Punkte-Marke.

Bei den wissensintensiven Dienstleistern herrscht trotz eines leichten Rückgangs des Stimmungsindikators für die Teilbranche weiterhin eine gute konjunkturelle Stimmung. Der Indikator verliert im Vergleich zum Vorquartal zwar 1,4 Punkte, verharrt mit einem Wert von 62,6 Punkten aber auf einem respektablen Niveau. Sowohl der Teilindikator für die Geschäftslage als auch der für die Geschäftserwartungen tragen mit leichten Verlusten zum Rückgang des Stimmungsindikators für die Teilbranche bei. Mit Werten von 61,7 beziehungsweise 63,5 Punkten herrscht aber nach wie vor eine klar positive Stimmung. Dabei blicken unter den wissensintensiven Dienstleistern die PR- und Unternehmensberater besonders optimistisch in die Zukunft.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621 1235-356, erdsiek@zew.de

 

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister. Ein Überblick über die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft ist im Internet unter www.zew.de/konjunkturabrufbar.

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".