ZEW-Energiemarktbarometer - Deutsche und französische Energie-Experten erwarten keinen Abschluss eines Klimaabkommens in Paris

Forschung

Die Mehrheit der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Grenoble École de Management (GEM) befragten Energie-Experten glaubt nicht, dass auf der diesjährigen 21. UN-Klimakonferenz in Paris ein verbindliches internationales Klimaschutzabkommen verabschiedet wird. Das Ergebnis der Verhandlungen im Dezember 2015 werde zudem auch keine Auswirkungen auf die nationalen Klimaschutzziele Deutschlands und Frankreichs haben. Dies sind die zentralen Ergebnisse des ZEW-Energiemarktbarometers, einer Umfrage unter rund 200 Energiemarkt-Experten, die das ZEW in Mannheim für Deutschland halbjährlich durchführt, und des GEM Energiemarktbarometers für Frankreich.

32 Prozent der deutschen Experten gehen fest davon aus, dass ein Vertrag nicht zustande kommt, und weitere 41 Prozent glauben eher nicht an den erfolgreichen Abschluss einer Vereinbarung. Nur knapp ein Viertel der Experten gibt an, dass ein verbindliches internationales Klimaschutzabkommen erzielt werden kann.

Auch die Mehrheit der französischen Experten erwartet keinen Abschluss eines verbindlichen Abkommens. Sie sind allerdings etwas optimistischer als die deutschen Teilnehmer an der Befragung. So glauben immerhin rund 40 Prozent von ihnen an einen Abschluss.

Einigkeit herrscht auch in der Frage, ob infolge eines Abkommens die nationalen Klimaschutzziele angepasst werden. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland erwartet die große Mehrheit der Experten keinen Einfluss auf die jeweiligen nationalen Zielsetzungen.

Zum ZEW-Energiemarktbarometer

Das ZEW-Energiemarktbarometer ist eine halbjährliche Befragung von rund 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis (Energieversorgungs-, -handels- und
-dienstleistungsunternehmen). Sie werden zu ihren Erwartungen hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Energiemärkten und zu den Energiepreisen befragt (kurzfristiger Zeithorizont: sechs Monate, mittelfristiger Zeithorizont: fünf Jahre). Die Ergebnisse der aktuellen Befragung (Befragungszeitraum: Mai 2015) sind im aktuellen Schwerpunkt Energiemarkt wiedergegeben. Die Grenoble École de Management (GEM) führt in enger Abstimmung eine ähnliche Befragung unter 135 französischen Experten durch (Befragungszeitraum: Juni 2015). Die Ergebnisse des französischen GEM Energiemarktbarometers sind auf französisch beziehungsweise auf englisch abrufbar.

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