Kohlendioxid-Ausstoß in China - ZEW-Wissenschaftler Voigt: "Die Einführung eines umfassenden Emissionshandelssystems könnte Abhilfe schaffen"

Kommentar

China revidiert seine Angaben zum Kohlendioxid-Ausstoß. Medienberichten zufolge liegt der Kohleverbrauch der Volksrepublik um 17 Prozent höher, als bisher in den staatlichen Statistiken angegeben wurde. Zu der Revision bezieht Dr. Sebastian Voigt, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs "Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement" am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Stellung.

"Die Unterschätzung des Kohlendioxid-Ausstoßes in China ergibt sich hauptsächlich durch den schlecht erfassten Kohleverbrauch kleinerer Unternehmen sowie kleinerer häufig illegal betriebener Minen. Die Einführung eines umfassenden Emissionshandelssystems könnte hier Abhilfe schaffen, da so eine bessere Kontrolle gegeben wäre.

Außerdem sollten die chinesischen Emissionsziele den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Aktuell soll der Höchstwert des Kohlendioxid-Ausstoßes bis spätestens 2030 erreicht werden, danach sollen die Emissionen fallen. Berücksichtigt man den höheren Ausstoß, wäre ein früheres Jahr für den Scheitelpunkt angebracht. Allerdings ist eine Anpassung durch die chinesische Regierung eher unwahrscheinlich."

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Dr. Sebastian Voigt, Telefon 0621/1235-219, E-Mail voigt@zew.de