Die US-amerikanische Notenbank Fed hat die Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Damit ist nun ein Zinsniveau von 1,0 bis 1,25 Prozent erreicht. Den Einstieg in einen allmählichen Abbau ihrer 4,5-Billionen-Dollar-Bilanz stellt die Fed noch für dieses Jahr in Aussicht. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

Der Zinsschritt der Fed war alternativlos. Angesichts einer historisch niedrigen Arbeitslosenquote ist eine Normalisierung des US-Zinsniveaus unabdingbar. Begrüßenswert ist, dass die Fed nun endlich einen Kurs auf den Bilanzabbau einschlägt. Offenbar nimmt die US-Notenbank die Gefahren von neuen Vermögenspreisblasen an Aktien- und Immobilienmärkten als Folge ihrer Billionen-schweren Wertpapierkäufe ernst.

Die Fed ist in ihrem Lernprozess damit deutlich weiter vorangekommen als die EZB, die immer noch die durchgreifende Stabilisierung der Weltwirtschaft und die wachsenden Risiken der Wertpapierkäufe zu ignorieren scheint. Die Fed zeigt der EZB jetzt den Weg. Bleibt zu hoffen, dass Europas Zentralbank diesem Vorbild bald folgt.

Für Rückfragen zum Inhalt

Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail heinemann@zew.de