Die Entscheidung Donald Trumps ist enttäuschend

Kommentar

US-Präsident Donald Trump hat sich dazu entschlossen, das im Dezember 2015 von 195 Ländern verbindlich beim Weltklimagipfel in Paris vereinbarte gemeinsame Klimaabkommen aufzukündigen. Erklärtes Ziel des Übereinkommens ist es, die globale Erwärmung nachhaltig einzugrenzen. ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D., nimmt dazu Stellung.

„Mit dem Übereinkommen von Paris ist es der internationalen Staatengemeinschaft zum ersten Mal gelungen, konkrete Pläne für Klimaschutzanstrengungen seitens aller zentralen Akteure einzufordern und offen zu legen. Entscheidend für den raschen Ratifizierungsprozess waren auch die frühen Ankündigungen aus Washington und Peking, den neuen Klimavertrag zügig unterzeichnen zu wollen. Diese neu entfachte Dynamik hat die US-Regierung unter Donald Trump jetzt gebremst. Enttäuschend ist die Entscheidung Trumps auch deshalb, weil in Paris Vereinbarungen zum Klimaschutz getroffen wurden, die nur geringen Verpflichtungsgehalt hatten. Nun wird selbst dieser kleine gemeinsame Nenner in Frage gestellt.

Die Klimapolitik in den USA ist allerdings nicht nur von Präsident Trump abhängig. Die Unternehmen, die den Markt für umweltfreundliche Produkte für sich entdeckt haben, wie auch weite Teile der Gesellschaft, die umweltfreundliche Maßnahmen unterstützen, werden sich nicht durch den Ausstieg stoppen lassen. Tesla baut weiterhin Elektroautos, und der US-Bundesstaat Kalifornien plant weiterhin, bis zum Jahr 2030 die Hälfte seines Strombedarfs durch erneuerbare Energien zu decken.

Europa sollte diese Entwicklung verfolgen, auch mit Blick darauf wie andere Staaten ihre Strategie anpassen werden. Eine erste Zwischenbilanz wird beim sogenannten ‚Facilitative dialogue’ im Jahr 2018 gezogen, im Jahr 2023 folgt die Bestandsaufnahme, wie erfolgreich die Welt das Pariser Klimaabkommen umgesetzt hat.“