PD Dr. Nicole Gürtzgen, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung, hat im September 2008 von der Universität Mannheim die Lehrbefugnis für das Fach Volkswirtschaftslehre erhalten. Sie verfasste ihre Habilitationsschrift zum Thema "Essays on Collective Bargaining Coverage, Wage Determination and Employment Dynamics in Germany". Darin untersucht die Autorin die Bedeutung von Tarifvertragsinstitutionen für die Lohnhöhe, die Lohnstruktur sowie die Beschäftigungsdynamik in Deutschland.

Die Arbeit kann nachweisen, dass die durchschnittlich höhere Entlohnung in tarifgebundenen Unternehmen in nur sehr geringem Ausmaß kausales Ergebnis der Tarifbindung ist. Die Lohnunterschiede können vielmehr dadurch erklärt werden, dass Arbeitgeber höheren Tariflöhnen mit der Einstellung überdurchschnittlich produktiver Beschäftigter begegnen. Dies führt unter anderem dazu, dass tarifgebundene Unternehmen infolge zunächst unvollständiger Information über die Qualität der Bewerber ein wesentlich vorsichtigeres Einstellungsverhalten aufweisen als nicht-tarifgebundene Arbeitgeber.