Gender und der Einfluss von Arbeitszeiten auf von Unternehmen finanzierte Weiterbildung

Anhand von Längsschnittdaten über Arbeitnehmer wird untersucht, inwiefern Arbeitszeiten die Bereitschaft von Unternehmen beeinflussen, die Weiterbildung ihrer Arbeitnehmer zu finanzieren. Die Studie ergibt, dass männliche Arbeitnehmer in Teilzeit mit geringerer Wahrscheinlichkeit Schulungen erhalten als männliche Vollzeitarbeitskräfte, wohingegen weibliche Teilzeitkräfte die gleiche Chance auf Weiterbildungen haben wie Frauen, die in Vollzeit arbeiten. Dieser geschlechtsspezifische Einfluss von Arbeitszeiten auf die Weiterbildung ist vermutlich auf den Anteil an Teilzeitarbeitskräften zurückzuführen. In den Niederlanden ist es üblich, dass Frauen in Teilzeit arbeiten. Mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen im Haupterwerbsalter arbeiten in Teilzeit. Aufgrund gesellschaftlicher Normen senden männliche Teilzeitkräfte möglicherweise andere Signale an ihren Arbeitgeber als weibliche Teilzeitkräfte. Dies könnte zur Folge haben, dass die Bereitschaft von Unternehmen, die Weiterbildung männlicher Teilzeitkräfte zu finanzieren, anders ausgeprägt ist als bei weiblichen Teilzeitkräften.