Gender Bias in University Evaluations

Die vorliegende Arbeit zeigt, inwiefern das Geschlecht des Hochschullehrpersonals Einfluss auf die Erfolge, die fortlaufende Leistung, die Fächerwahl sowie die Arbeitsmarktergebnisse von Studierenden nimmt. Die Analyse stützt sich auf die zufällige Zuordnung von Lehrpersonal und Studierenden zu verschiedenen Lehrbereichen. Während die Leistung von Studentinnen durch weibliches Lehrpersonal positiv beeinflusst wird, bleibt die Leistung männlicher Studierender vorwiegend gleich. Ein höherer Anteil an weiblichem Lehrpersonal in Pflichtveranstaltungen im ersten Studienjahr bewirkt eine Verbesserung des Notenspiegels von weiblichen Studierenden. Gleichzeitig führt dies dazu, dass weibliche Studierende eher Seminare und Fächer wählen, in denen mathematische Fähigkeiten eine untergeordnete Rolle spielen, und eher Kurse mit einem höheren Anteil an Studentinnen und weiblichem Lehrpersonal belegen. Betrachtet man die längerfristigen Auswirkungen, so verringert ein höherer Anteil an weiblichem Lehrpersonal die Verzögerung des Studiums sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Studierenden und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Promotionsstudiums bei weiblichen Studierenden.