Ertragsmaximierung in Erstpreisauktionen durch die Offenlegung ausschließlich erfolgreicher Gebote
Research SeminareVorgestellt wird ein Experiment, in dem untersucht wurde, wie sich zwei verschiedene Offenlegungsstrategien, die Auktionatoren zur Verfügung stehen, auf die Erträge auswirken. Dabei gibt es die Möglichkeit, den Bietenden entweder alle Gebote oder nur die erfolgreichen Gebote vergangener Auktionen offenzulegen. Bei einer Erstpreisauktionen mit zwei Bietern konnte beobachtet werden, dass die Offenlegung der Höchstgebote auf lange Sicht zu höheren Geboten und Erträgen führt. Das Verhalten eines Teils der Auktionsteilnehmer kann in dieser Hinsicht somit als „naiv“ beschrieben werden, da sie irrtümlicherweise ihre Gebote in Abhängigkeit von der Verteilung historisch erfolgreicher Gebote abgeben. Dabei erkennen die Bieter nicht, dass ein siegreicher Gebotsbetrag nicht repräsentativ für alle Gebote ist. In Rahmen der Studie wurde zudem eine Methode entwickelt, um den Anteil dieser naiven Bieter anhand eines Between-Subjects-Designs zu schätzen und diesen mit der Risikoaversion von Bietern in Beziehung zu bringen. Diese Ergebnisse stellen folglich die Vorhersagekraft bayesianischer Nash-Gleichgewichte, in denen Bietern vollkommene Rationalität unterstellt wird, in Frage und unterstreichen die Bedeutung historischer Preisinformationen als zentrales Auswahlelement beim Marktdesign.
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